Mein Partner mag meinen Sohn nicht

Maike Gutjahr

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Guten Abend, Ihr Lieben,

habe eine Frage an Euch:

Mein Freund mag meinen Sohn nicht, er ist eifersüchtig auf ihn und alles, was mein Sohn sagt, daran zieht er sich hoch. Er kommt mich dreimal im Jahr besuchen und wenn er dann hier bei uns zu Besuch ist und bei uns schläft, ist die Situation gespannt und ich bin bloss darauf bedacht, meinen Sohn vor meinem Freund "abzuschirmen", indem ich ihm sage, er soll dies oder jenes nicht sagen, bloss um Streit zu vermeiden. Dabei habe ich einen tollen Sohn, der total normal ist und freundlich anderen gegenüber. Nur mein Freund kann ihm gegenüber nicht wie ein Freund sein, er hat immer was auszusetzen an meinem Sohn udn wenn er dann weg ist, streiten wir uns jedesmal deswegen, weil ich nicht zulasse, wie er über meinen Sohn spricht.

Dann kommt es zum Eklat, und wir stehen dann soweit in unserem Streitgespräch, dass wir uns am liebsten trennen würden. Und das mit 56 und fast 51 Jahren, die wir nun "jung" sind.....dabei sollte man doch glauben, dass wir als Erwachsene denken, und auch so handeln.........

Scheinbar nicht, denn ich komme nicht damit klar, weshalb mein Freund so steif ist, wenn mein Sohn da ist, und es nicht mag, wenn er bei uns schläft?!

Mein Sohn tut nichts weiter, als dass er da ist, mich besuchen will und wenn er da ist, ist er freundlich und hilfsbereit, auch meinem Freund gegenüber. Aber der ist dann ziemlich unfreundlich und kalt...nur wenn seine erwachsenen Kinder da sind, ist alles in Ordnung, alles normal.........

Im Moment kann ich nicht mit dem letzten erlebten Streit umgehen, ich fühle mich hin und hergerissen zwischen: was ist wenn ich ihn verlasse und was ist, wenn ich bleibe.......

Mag nicht, wenn mein Sohn nicht "erwünscht" ist und kann nicht damit umgehen. Schwebe zwischen bleiben und gehen......

Kennt jemand eine solche Situation???????????

LG
Maike

PS: Mein Sohn studiert und ist schon 25 Jahre alt, bin stolz auf ihn, weil er schon mit 19Jahren seinen eigenen Weg eingeschlagen hat und ich begleite ihn "aus der Ferne", wohne 600 km weit weg von ihm....

Tja, und ich bin Widder und mein Freund Waage, Gegensätze ziehen sich an???????? oder stossen sich ab???????????? :)
 
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Liebe Maike,

ich wäre so dermaßen gekränkt, wenn jemand meinen Sohn abweisen würde, dass ich zu demjenigen auch keine Verbindung mehr hätte haben wollen. Ich denke mal, euch gibts nur im Doppelpack und das wirst du deinem Freund sicher nahe gebracht haben. Wie stellt er sich denn die Beziehung zu dir vor? Womöglich wünscht er sich insgeheim, dass du dein Kind in der Zeit, wo er dich besucht, weggibst. Für mich wären die Fronten gleich geklärt. Die Hierarchien sind doch eindeutig, oder? Vor allem, wie lange sollte so eine Beziehung bestehen bleiben? Du kriegst ja schon Panik, wenn er sich bei euch ankündigt und ringst nach Worten, wie du die Existenz deines Sohnes rechtfertigen sollst. Dein Sohn ist schließlich ein Teil von dir und bei dir ist sein Zuhause. Was sollst du nach Meinung deines Freundes mit diesem Teil machen? Wahrscheinlich kennt er selbst nicht den Grund, weswegen er ihn meidet. Entweder ganz oder gar nicht - das wäre für mich die Devise. Da wäre ich knallhart. Wer mein Kind nicht haben will, der soll mich auch nicht haben.

Ich wünsche dir eine Entscheidung, die deinem Sohn und dir nützt.

Arwen
 
Ups, ich habe gerade erst gelesen, dass dein Sohn schon 25 ist. Da würde er sich erst recht nicht weggeben lassen :rolleyes:

Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er immer dein Kind bleiben und deine Tür für ihn immer offen sein wird.

Arwen
 
Liebe Maike,

so wie du das schilderst, war es bei uns auch. mein mann hatte meinen sohn total abgelehnt. jedes wochenende war stress angesagt. ich stand ständig zwischen zwei fronten. es war zum :4puke:
ich hatte damals das spiel lange mitgespielt. doch dann, irgendwann war schluss. es ist schluss. hatte mit meinem sohn anschliessend lange gespräche geführt. er war total verletzt und ich voller schuldgefühle, dass ich das meinem sohn so lange zugemutet hatte.
 
Eigentlich sollte Dein Freund gut mit der Situation zurecht kommen nachdem ihr euch ohnehin nur 3x im Jahr seht - das ist so selten, dass man sich ignorieren könnte wenn man einander nicht versteht.

Muss aber auch sagen, dass ich als Mann auch schon mal in einer solchen Situation war. Ich habe den Sohn meiner langjährigen Freundin gekannt (und gemocht) seit er 10 war, also viele Jahre. Als er in die Pubertät kam begann er sich natürlich an mir zu reiben und ich fand oft nicht die Unterstützung, die ich mir gewünscht hätte (lag allerdings auch zum Teil in verschiedenen Erziehungs-Auffassungen), was mir ziemlich viel Kummer und Ärger bereitet hat.
Was sagte Dein Freund denn in eurem Gespräch?

Und wie sieht denn Dein Sohn die Situation?
 
Hallo Maike,
liebst du deinen Mann?
Versteht ihr euch sonst gut und dein Sohn ist das "einzigste" Streitthema?

Wenn du jetzt mit ja antwortest, dann würde ich versuchen, mit deinem Mann einen Kompromiss zu schließen.
Da dein Sohn eh nur 3x im Jahr kommt, kann ja dein Mann in dieser Zeit "aus dem Haus gehen".
Was weiß ich, Kurzurlaub, zu Freunden, zu seinen Eltern oder sonst irgentwas.

Wenn du aber mit nein antwortest, kannst du ihn auch verlassen und deinem Sohn näher sein, vielleicht näher zu ihm ziehen, das ihr euch öfter seht.

liebe Grüße Alex
 
Liebe Maike!

Fühl Dich mal ganz dolle gedrückt! :kiss3:

Ist eine schwierige Situation, die Ihr da habt. Es ist weiter oben schon mal erwähnt worden, vielleicht wäre es wichtig, dass Du schilderst, wie dieser Streit abgelaufen ist, welche Argumente dabei gefallen sind, um die Hintergründe dafür transparenter zu machen.

Prinzipiell ist es meistens schwierig, die Kinder des Partners, gerade ab einem gewissen Alter (!) so zu mögen wie die eigenen.

Ich seh das bei mir, wir sind eine Patchwork-Familie mit insgesamt fünf Kindern. Je älter die Kinder zum Zeitpunkt des Beziehungsanfanges waren, desto schwieriger ist es für den Partner, diese NICHT als Konkurrenz zu sehen. Bei kleinen Kindern gibts kaum Probleme.

Auch spür ich das bei mir, der Sohn von meinem Partner ist schon älter, ihn empfinde ich manchmal auch als Konkurrenz (muss mich dann immer am Riemen reißen, weil es ja eigentlich total kindisch ist *smile*), doch die Tochter, sie ist erst 6 Jahre alt, mag ich irgendwie wie meine eigenen Kinder.

Umgekehrt tut sich mein Partner mit meinen (fast erwachsenen bzw. pubertären) Mädels oft schwer, weil sie bereits dominant sind, ihre eigene Meinung durchsetzen wollen und auch verletzend reagieren können.

Wir haben das Problem so gelöst, dass an den Wochenenden (da sind wir dann immer "komplett") jeder für seine eigenen Kinder zuständig ist. Ich rede ihm nichts drein und er mir nicht. Das funktioniert.

Ich weiß nicht, ob ich da jetzt nicht was reininterpretiere, denn wie gesagt, die genauen Ursachen sind noch nicht angesprochen worden, aber ich glaube, Dein Mann hat Angst, weniger "wert" zu sein, wenn Dein Sohn da ist.

Die meiste Zeit des Jahres ist er für Dich die Nr. 1, Dein Ansprechpartner und fühlt sich "wertvoll". Wenn Dein Sohn kommt, steht er vor der (vermeintlichen) Situation, die Nr. 2 spielen zu müssen und das wird ihn unsicher machen.

Das Problem ist übrigens sehr häufig...Ich hab eine Bekannte, die hat zwei bereits erwachsene Söhne und im WC mussten mehrere Haken für die Handtücher neben dem Waschbecken installiert und mit den Namen (!)beschriftet werden, weil ihr Partner sogar Angst hatte, ihre Söhne (die ganz selten kamen) könnten zum Händeabtrocknen "sein" Handtuch verwenden *smile*

So, liebe Maike, vielleicht magst Du mal näher beschreiben, was für Argumente Dein Mann gebracht hat?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Hallo liebe Maike, ich stimme Rheinfriede zu. Eifersucht ist eine schreckliche Sache, kenne ich von mir selbst. Bei mir war es ein mangelndes Selbstbewusstsein - ich war mir sooooo unsicher, über meine eigenen Fähigkeiten, über die Liebe meines Mannes, über das, was ich eigentlich in der Zukunft will undundund...............

Ich habe noch die Frage, sprecht ihr vorher darüber, dass dein Sohn kommt und wie ihr die Wochenenden dann gestalten wollt? Plant ihr gemeinsam? Empfindet dein Freund die Wochenenden als anstrengend?
 
Ihr Lieben,

danke an alle, die mir bisher geantwortet haben. Walter, Reinfriede, Arwen, Ulla und Raphael.

Ihr habt die Situation sehr gut erkannt. Jeder hat ja so seine Erfahrung gemacht in der Partnerschaft, mit Kindern.

Also, ich hatte schon immer Stress, wenn mein Sohn da war, weil ich hinterher von ihm Vorwürfe bekam, ich würde ihn verwöhnen und er mache sowieso, was er wolle. Dabei ist mein Sohn ganz unten begonnen, fast ohne meine Hilfe, finanziell gesehen und hat nach seiner Ausbildung ein Studium begonnen. Er ist also auch nicht dumm, sonst würde er nun nicht zum Hauptstudium zugelassen worden sein, wenn auch die Resultate gerade so gereicht haben, aber durch ist durch!

Mein Freund hat studiert und ist auch in seinem Leben nicht mit Samthandschuhen angefasst worden, Liebe hat es für ihn in seiner Kindheit/Jugend nicht gegeben, er wurde streng erzogen und in seiner Ehe herrschte auch kein warme Beziehung, sicher lag das nicht nur an seiner Ex. Zu mir sagte er, dass er mich liebe, weil ich ihm Wârme gebe und mit ihm an einem Seil ziehe und mich nicht verstecke hinter ihm, dabei denke ich oftmals, dass er mit einer selbstbewussten Partnerin auch nicht so klar kommt, denn ER will das Sagen alleine haben, aber für Vorschläge ist er zu haben, umsetzen will er aber alles alleine......

Jedenfalls hat er zu meiner Tochter nicht so ein gespanntes Verhältnis, sie ist ja auch "weiblich", also keine "Konkurrenz"....

Die ausschlaggebenden Punkte sind immer die selben: Mein Sohn sagt etwas, vielleicht ist er manchmal etwas überschwänglich, und schon rollt mein Freund mit den Augen und zieht sich an einem satz hoch!

Es war so blöde, worum es ging: Mein Freund erzählte von einer Bekannten, die aus dem Ostblock kommt und dort ihr Studium absolviert hatte und jetzt in Belgien bei einem Proffessor ihr Doktoriat macht und das unter seiner Betreuung. Und dass sie hochintelligent sei und ich sagte dann:"naja, das ist wirklich klasse. Aber ich hebe keinen Menschen in den Himmel, weil sie hochintelligent seien und betrachte auch sie wie jeden anderen Menschen, wenngleich ich ihre Leistungen betrâchtlich finde. Darüber war er schon sauer, weil ich nun diese hochintelligente Frau nicht hochgeschätzt habe und mein Sohn war dann sauer, weil mein Freund laut wurde und sagte: "Na, ich studiere auch an der Uni und das unter Leitung von Professoren, aber ich scheine ja nicht intelligent genug zu sein......und ging aus dem Zimmer....

Vorher erzählte er meinem Freund ganz stolz, er könne vielleicht bei einem General bei der Bundeswehr in Dienst treten, wenn er sein Studium geschafft hat und dort schon ein Praktikum machen.....

Und als mein Freund dann noch sein Handy sag, ein MMS Handy und mit Kamera, was er durch seine Vertragsverlängerung für 1,00 Euro gekauft hatte, dachte er, dass er wer weiss wieviel Geld dafür bezahlt hatte und sich ein Student doch sowas gar nicht leisten könne....

Dabei arbeitet mein Sohn nebenbei so viel, dass er sich sein Studium alleine finanziert hat bisher und weil ich darauf stolz bin und ich sehe, wie er seinen Kindern alles finanziell auf die Füsse gelegt hat, und wie sie noch mit 24 Jahren und 27 Jahren bei der Mutter wohnen und die Mutter für sie kocht, wäscht und bügelt und mein Sohn alles alleine macht, dann sehe ich erst recht keinen Grund für seine "Vorwürfe", die eigentlich nur ein "Konkurrenzverhalten" darstellen für mich und nichts anderes.

Eine Zeitlang ging es mit ihm und meinen Sohn, aber Reinfriede hat das sehr gut erkannt, er ist wahrscheinlich nur eifersüchtig auf ihn und kann sich dann nicht beherrschen.

Ja, ich liebe meinen Freund, Mann, noch immer und wir verstehen und ansonsten gut, aber es nagt an mir, wenn ich daran denke, dass er meinen Sohn ablehnt, eigentlich wegen nichts, nur weil es ihn gibt.

Natürlich habe ich schon daran gedacht, ob ich Schluss machen mit meinem Partner, aber ich suche noch immer nach einem Weg, um das als letzten Ausweg zu sehen. Wir kennen uns jetzt 16 jahre und erst seit wir zusammen wohnen, hat er mir immer wieder eine Szene gemacht, wenn mein Sohn bei uns war und sich frei in SEINEM Haus (was er bezahlt hat, alles und jeden Pfenning) bewegen tut.

Habe ihm gesagt, dass ich das unmöglich finde. Werde mir mal alles aufschreiben, was mich stört an ihm. Und dann spreche ich das durch mit ihm.

Lieber Walter, was er sagt ist immer das Gleiche: dass mein Sohn ein Spinner sei, dass er über den Wolken schweben tut und dass er kindisch sei und Dinge raushaut, die ein studierter nicht sagen sollte etc.
Das sagt er nur, weil sein Sohn sein Studium nicht geschafft hat und sein Sohn nicht so ist wie er: stark, intelligent und autoritâr, obwohl ich mich aufrege über seine Intelligenz, die in diesen Falle scheinbar versagen tut. Sein Sohn ist kein Führungstyp wie er, alle! spuren nach seiner Nase, er hat oft 10 Leute, die für ihn arbeiten und alle haben sie Respekt vor ihm. Ich denke, er gönnt meinem Sohn nicht diese kleinen Erfolge, weil er ihn mit seinem Sohn vergleicht, der sehr hart arbeitet in den Plantagen und doch kein Managertyp ist und sehr schlecht mit den Leuten, die für ihn arbeiten, umgehen kann.

Schade, dass ich meinem Sohn dies alles nicht ersparen konnte; Aber wir sprechen da oft drüber und er sagt immer zu mir: Mama, wie kannst Du das aushalten mit ihm? Tja, das ist es ja, ich stehe zwischen zwei Stühlen!

Melde mich heute abend wieder.

:danke: an alle,

ich habe Euch lieb:kiss3:
Eure Maike
 
@Unterwegs

Unterwegs schrieb:
Hallo liebe Maike, ich stimme Rheinfriede zu. Eifersucht ist eine schreckliche Sache, kenne ich von mir selbst. Bei mir war es ein mangelndes Selbstbewusstsein - ich war mir sooooo unsicher, über meine eigenen Fähigkeiten, über die Liebe meines Mannes, über das, was ich eigentlich in der Zukunft will undundund...............

Ich habe noch die Frage, sprecht ihr vorher darüber, dass dein Sohn kommt und wie ihr die Wochenenden dann gestalten wollt? Plant ihr gemeinsam? Empfindet dein Freund die Wochenenden als anstrengend?

hallo, liebe unterwegs,

ja, wir sprechen darüber, die letzten zwei Male, wo Patrick da war, ging es eigentlich gut, wir sind zusammen weg gefahren und haben uns was angesehen. Mein Freund hatte sich wirklich angestrengt, ihm gegenüber ein Gastgeber zu sein, was er auch sein kann und am essen liegt es nicht oder trinken, wenn mein Sohn da ist, er mag es einfach nicht, wenn ich um meinen Sohn herum bin, wie eine Mutter es halt so ist, wenn sie ihren Sohn lange Zeit nicht gesehen hat :)

Wenn seine Kinder da sind, ist er auch ein anderer: weich(er), spricht in einer anderen Tonlage usw., aber er kann auch zu ihnen sehr hart sein, dass aber nur, wenn sie nicht so wollen, wie er es sich vorgestellt hat....

Anstrengend? Ja, denn er mag diese Wochenenden nicht, wo er nicht arbeiten kann oder er sich nicht frei bewegen kann, wie er will.......Als meine Mutter hier war, war er Gastgeber wie er im Buche steht, auch als meine Schwester mit Mann hier war, nur bei meinem Sohn stellt er sich an.

So, muss jetzt was tun, bin bald wieder hier.....

Liebe Grüsse an Dich und danke für Deine Antwort und Dein Interesse. Wie war das denn bei Euch so??????

LG
Maike
 
Liebe Maike!

Na, da trifft Dein Sohn ja genau seinen wunden Punkt, ohne dass er etwas dafür kann.

Wahrscheinlich kämpft er innerlich mit den vermeintlichen Misserfolgen seines Sohnes, kann dies aber nicht offziell zugeben, weil Liebe im Spiel ist...

Und nun kommt da der "fremde" Sohn, der all das geschafft hat, was er sich so sehr für seinen eigenen Sohn gewünscht hätte, bekommt in seinen Augen die volle Aufmerksamkeit seiner Mutter geschenkt, ist der "Tolle Bursche"....

Sieh es mal so: Das muss ganz schön schlimm für Deinen Mann sein...

Liebe Maike, ich hab Deine Beiträge ein wenig auf mich wirken lassen, ich will Dir jetzt bitte nicht zu nahe treten.... Vergleich mal Deine Aussagen inklusive Bewertung über DEINEN Sohn mit Deinen Aussagen über SEINE Kinder. (Das sollte von mir jetzt wertfrei rüberkommen, dass Dein Sohn es toll gemacht hat, ist eh klar!)

Und dieses Ungleichgewicht in der Wertung wird unausgesprochen zwischen Euch stehen, das lässt sich gar nicht vermeiden.

Wenn Du Deinem Mann das Gefühl geben könntest, dass SEINE Kinder mindestens so toll sind wie DEIN Kind, würde der Grund für seine Eifersucht wegfallen.

Jeder Mensch geht SEINEN Weg und alles ist gleich-gültig. Vielleicht kannst Du ihm vermitteln, dass er NICHT als Vater versagt hat, sondern dass er soweit kommt, den Weg seiner Kinder zu akzeptieren, ja zu respektieren. Jeder Mensch hat seine Lebensaufgaben, seinen "Zug", den er zu gewissen Dingen spürt - seine Kinder haben eine andere Lebensaufgabe als er, MÜSSEN anders sein als er.

DU hast es verstanden - Du achtest den Weg, den Dein Sohn geht.

Er hat damit ein Problem, und Du könntest ihm helfen, indem Du ihm das Gefühl vermittelst, dass DU seine Kinder als ganz großartig empfindest, denn Deine Meinung ist wichtig für ihn.

Ich hoffe, es kommt richtig rüber, was ich meine...

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Liebe Maike,
diese Antipathie und Eifersucht besteht doch auf beiden Seiten. Wenn dein Sohn jetzt 25 Jahre alt ist und Du bist seit 16 Jahren mit deinem Partner zusammen , dann schließe ich daraus, dass Du Dich von seinem Vater getrennt hast als er 9 Jahre alt war. Wie war es denn damals? Liegen nicht noch alte Wunden offen?
Entschuldige meine Offenheit, Du mußt natürlich nicht antworten.

Lieben Gruß!
 
@east

east of the sun schrieb:
Liebe Maike,
diese Antipathie und Eifersucht besteht doch auf beiden Seiten. Wenn dein Sohn jetzt 25 Jahre alt ist und Du bist seit 16 Jahren mit deinem Partner zusammen , dann schließe ich daraus, dass Du Dich von seinem Vater getrennt hast als er 9 Jahre alt war. Wie war es denn damals? Liegen nicht noch alte Wunden offen?
Entschuldige meine Offenheit, Du mußt natürlich nicht antworten.

Lieben Gruß!

Liebe east,

ich war verheiratet, bis mein Sohn 19 geworden war, hatte einen Geliebten und das ist nun mein Partner, nachdem ich geschieden wurde (und er auch), sind mein Freund und ich zusammengezogen und mein Sohn wollte nicht mit, wollte in Deutschland bleiben, studieren. Aber damals habe ich das alles nicht so empfunden, dass mein Freund meinen Sohn "ablehnt", weil wir ja nicht zusammen lebten, sondern uns nur ab und an trafen.

Seine Kinder hatten mich die ersten drei Jahre total ignoriert, sie sagten, ich sei zwar da aber sie sehen durch mich hindurch, denn sie wollten ja nur ihren Vater besuchen und da ich ja nun auch bei ihm wohnte, war ich halt da, und doch nicht da für sie. Nach und nach haben sie gemerkt, dass sie uns nicht trennen konnten, sie waren alle drei eifersüchtig auf mich, gaben mir die Schuld an der Scheidung. Heute geht jeder seinen Weg, die jüngste Tochter hat ihre Liebe gefunden und sieht mich heute mit anderen Augen, sie hatte die Grösse, mir zu sagen, dass sie mich schlecht behandelt hatte, die älteste Tochter kommt mit sich selbst nicht so klar, und auch nicht mit ihrem Vater, wenn die beiden fünf Minuten zusammen sind, streiten sie sich. Der Sohn hält zur Mutter, ist ja auch instinktiv so, dass der Sohn die Mutter beschützen will (tut meiner ja auch), aber er arbeitet mit seinem Vater jeden Tag zusammen. Führt die Aufträge des Vaters aus, was meinem Freund ja gerade nicht behagen tut, denn er wollte einen Nachfolger, der genauso ist wie er selber und das wird sein Sohn nie sein, zumindest nicht organisatorisch und intelligenzmässig, aber er hat meinem Freund, seinem Vater arbeitsmâssig nie im Stich gelassen. Zu mir ist er heute auch nicht mehr so steif, alles regelt sich von alleine.


Trotzdem mir seine Kinder das Leben in einem fremden Land bei ihrem Vater und mit ihrem Vater sehr schwer gemacht haben, habe ich immer innerlich gedacht: Mensch, sie sind ein Teil von ihm und wenn ich sie ablehne, dann tue ich ihm ja auch weh, denn es ist auch sein Fleisch und Blut - ja, und diese Gedanken könnte mein Freund doch auch haben, warum tut er sich also so schwer?

Liebe Reinfriede, Du siehst die Situation wirklich sehr gut und alles stimmt, was Du schreibst.

Das Einzige, was ich am überlegen bin, wie ich diese steife Situation abschwächen kann und ob ich bei einem weiteren Streitfall wegen meinem Sohn dann einen Schlussstrich ziehen sollte, oder nicht. Aber meinen Sohn fallen lassen käme nie in Frage für mich, er ist meine grosse Liebe und bleibt es, natürlich anders wie zu meinem Freund, den ich überings nicht vernachlässige, wenn mein Sohn da ist, aber er muss dann "teilen" und das kann er wohl auch nicht.

Bis heute abend, mähe gerade den Rasen, ist so schÖn draussen, bei Euch auch, meine Lieben?

Eure Maike
 
Ich finde das gut, wie Du zu Deinem Sohn stehst. Sollte auch so sein. Deinen Partner kann ich nicht verstehen, er kommt doch schon so selten, da kann man sich mal zusammenreissen. Mache ich auch bei einigen Verwandten, weil ich weiß, dass ich meinem Freund sonst weh tu.

Dein Freund will Dich ganz für sich und will Dich nicht mit deinem Sohn teilen.

Welche Konsequenzen Du ziehst weiß ich nicht, das wirst Du selbst herausfinden. Ich wünsche Dir viel Kraft und Selbstvertrauen für Deine Entscheidung!:kiss3:
 
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Hallo Maike,

vieles von dem, was Reinfriede und east of the sun geschrioeben haben, erscheint mir einleuchtend und es ist sicher hilfreich, wenn du dich selbst fragst, was du möglicherweise unbewußt dazu beiträgst, daß sich eine solche "Eifersucht"/Ablehnung bei deinem Partner ggü. deinem Sohn aufbaut.

Dennoch, könnte es nicht sein, daß dein Partner deshalb Schwieirgkeiten damit hat, deinen Umgang mit deinem Sohn zu akzeptieren, weil er selbst diesen liebevollen Umgang nicht erfahren durfte? Quasi mit seinem eigenen Eltern-Thema konfrontiert wird?

ich weiß ja nicht genau, auch nicht nach deinen skizzierungen hier, wie er mit seinen Kindern, speziell seinem Sohn verfährt. Die Tatsache, daß er seitens seiner Eltern mangelnde Liebe empfunden hat, bedeutet jedenfalls keineswegs, daß er seinen Kindern gegenüber damit automatisch liebevoller gegenübertritt. Im Gegenteil, es könnte durchaus bewirken, daß er -möglicherweise unbewußt und ungewollt- genau ähnlich mit ihnen umgeht, wie er selbst als Kind behandelt wurde?

ich empfehle den Thread hier im Forum: Wie die Beziehung zu den Eltern gestalten?

Insgesamt scheint mir aus deinen Schilderungen hervorzugehen - soweit daraus überhaupt eine Einschätzung aus der ferne möglich ist - daß dein partner generell Schwierigkeiten hat, andere menschen so sein zu lassen, wie sie sind?

Möglicherweise stört ihn auch das unbewußt an deiner Umgangsweise mit Patrick: daß du eben nicht ständig irgendwas bemängelst, ihn ändern und zu bestimmten Verhaltensweisen drängen willst etc. Und da fühlt er sich dann möglicherweise berufen einzugreifen, im guten Wollen - aus seiner Perspektive heraus.

Prinzipiell denke ich, daß es ihm erstens, nicht zusteht, deinen Sohn in irgendeiner Weise erziehen zu sollen oder zu dürfen - und zwar völlig egal, ob Patrick nun 25 jahre ist oder 25 Monate alt wäre! Es ist dein Sohn, nicht seiner! Selbiges gilt für dich in bezug auf seine Kinder.
Zweitens, daß ein erwachsener Mensch sowieso auf gleicher Augenhöhe zu behandeln ist (was auch für seinen Sohn und seine Töchter gilt).

Mir ist dann noch was aufgefallen:
Maike schrieb:
Zu mir sagte er, dass er mich liebe, weil ich ihm Wârme gebe und mit ihm an einem Seil ziehe und mich nicht verstecke hinter ihm, dabei denke ich oftmals, dass er mit einer selbstbewussten Partnerin auch nicht so klar kommt, denn ER will das Sagen alleine haben, aber für Vorschläge ist er zu haben, umsetzen will er aber alles alleine......
Bitte mißverstehe mich nicht, aber ich glaube, ich kenne dieses Gefühl ein bißchen aus eigenem Erleben.
Die partnerin zu lieben, im wesentlichen, weil sie einen liebt, das ist ein ganz problematisches Gefühl! Denn es ist eine sehr stark ich-bezogene "Liebe" für die Partnerin.
Ich möchte ihm weder Unrecht tun, noch dir irgendwie unnötig zusätzliche Sorgen machen, aber in mir sind bei dieser Aussage von dir wirklich die roten Lichter angegangen.
Aber dazu bei Interesse deinerseits vielleicht noch was per PN - denn es gehört nicht mehr zur Eltern-Kinder-Thematik und ich mags hier auch nicht öffentlich auswalzen.

liebe Grüße
Stephan
 
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