Mein Sohn läßt mich nicht los

Werbung:
meine Familienaufstellung kann ich mir selber machen:

Da ist meine Mutter. Nur Augen für den Sohn; sie würde sich für ihn die rechte Hand abhacken lassen.
Meine Ex-Schwiegermutter: Sie würde für Ihren Sohn sterben wenn es nötig wäre.

Ich brauche meine rechte Hand noch und sterben möchte ich auch noch nicht.

Für beide Mütter anfangs der einzigste Enkel und immer das Arme Kind.
Scheidung: Auch das Arme Kind, dass muss man jetzt aber ganz besonders lieb haben.
Wiederheirat: Ach das arme Kind, was muss das alles durchmachen.

Das arme Kind wurde total verzogen und überliebt. Nicht von der Mutter, sondern von den Großmüttern .
Da war etwas anderes gemeint, nämlich systemisches Familienstellen. Irgendetwas liegt bei euch im Argen und ich denke dein Sohn ist
der Stellvertreter dafür.
Ich habe versucht dagegenzuhalten weil ich ihn nicht an die Großmütter verlieren wollte.
Und das arme Kind hat das gründlich ausgenutzt.
Ja, das können sie gut, da muss man verdammt aufpassen.
Ihr solltet meinen Sohn mal kennen lernen. Gut aussehend, Charmant, Intelligent; der Schwarm aller Schwiegermütter. Er weiß um seine Ausstrahlung und wickelt jede(n) um den Finger. Leider auch viel zu lange seine Mutter. Ehe du dich versiehst hat du nein gemeint und ja gesagt.
Ja, das glaube ich dir.
Er ist stinksauer weil er bei mir nichts mehr ausrichten kann. Sein Charme hat keine Wirkung mehr. Geld gibt’s nicht mehr, unterdrücken lasse ich mich auch nicht mehr, er läuft also gegen eine Wand.
Gut, dass du das so durchhältst.
Seine ganzen Eskapaden hängen mir gelinde gesagt zum Hals raus.
Noch mal gut, besser spät als nie.
Von meiner Hand habe ich ihn losgelassen, er hat gleich nach der nächsten gegriffen. Wenn meine Eltern meinen sie müssten die Verantwortung für ihn übernehmen, dann bitte schön.
Haben deine Eltern vielleicht das Gefühl bei dir "versagt" zu haben, dass sie es an ihm wieder gutmachen wollen? Ist es wirklich nur um dir aufzuzeigen, wie "böse und unfähig" du doch bist?
Mir braucht keiner zu sagen wie ich mit meinem Sohn umzugehen habe, schon gar nicht meine Eltern. Da höre ich ganz einfach auf meinen Bauch und entscheide von Fall zu Fall.
Ein gutes Bauchgefühl ist viel wert.
Aber wenn wirklich einmal ein Notfall eintritt (Geld alle ist kein Notfall) dann sind wir da.
Super.
So, nun ist Freitag, das Wochenende steht bevor. Das möchte ich mit meinem Mann verbringen und nicht mir meinem Sohn, meinen Eltern, dem Ex und den Ex-Schwiegereltern im Kopf.
Geniesse es.
Ich war gerne hier; durch Euch bin ich wieder im hier und jetzt angekommen, habe meinen Humor wiedergefunden und fühle mich einfach saumäßig wohl.
Ich lass jetzt einfach mal los, schnapp mir meinen Mann und unsere beiden Hunde und mach einen langen Spaziergang.
Viel Spaß.
 
Liebe Vitella,

Familienstellen. Also Gruppenmitglieder stellvertretend für die eigenen Familie. Kann ich mir gut vorstellen.

Dann steht meine Ersatzfamilie vor mir und alles was mir einfällt ist: o.k. werdet glücklich miteinander. Ich bin mit euch im reinen, ich hab euch alles über das Forum zurückgegeben und bin wieder zur Ruhe gekommen. Ich habe das was ihr nie erreichen werdet: einen Partner der mich liebt wie ich bin und den ich liebe, seit 25 Jahren schon.

Ich würde gerne mal erleben dass jemand meine Mutter, meinen Bruder und meinen Sohn fragt: wo sehen sie ihre Tochter, Schwester und Mutter in ihrer Familie stehen: Oh hmmm ???? Genau!

Die sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Durch das Geld meiner Eltern sind sie alle miteinander verbunden.

Und wo sehe ich mich: außen vor, Gott sei Dank. Und da bleibe ich auch, zusammen mit meinem Mann.

Meine Therapeutin: „Wie lange wollen sie sich das noch antun?“

Meine Hausärztin: „Wenn man so eine bekackte Familie hat, dann muss man sich davon fernhalten.“

Sehe ich auch so.

Danke und liebe Grüße
Schön das es euch gibt

Tschüss Regine
 
Liebe Vitella,
Meine Therapeutin: „Wie lange wollen sie sich das noch antun?“
Meine Hausärztin: „Wenn man so eine bekackte Familie hat, dann muss man sich davon fernhalten.“
Tschüss Regine

hm.....das mit dem "wie lange noch" das trifft sicher zu, bedeutet aber das Problem zu lösen und nicht es unter den Teppich zu kehren, so war das von ihr sicher nicht gemeint, sondern dass Du es erkennen sollst und dann gibts kein antun mehr, sondern ein "in Liebe" ablegen.
Die Hausäztin hat Null Ahnung, deshalb ist sie ja Ärztin und nicht Psychologin..:D

Eine Familienaufstellung zeigt die Prioritäten auf und meist ist da nach dem ersten Luft rauslassen ganz viel Liebe von jedem für jeden.
 
Liebe Vitella,
Familienstellen. Also Gruppenmitglieder stellvertretend für die eigenen Familie. Kann ich mir gut vorstellen.
Ich wage mal zu behaupten, wenn du noch kein systemisches Familienstellen mitgemacht hast, dann kannst du es dir auch nicht vorstellen. DAS musst du erlebt haben.
Dann steht meine Ersatzfamilie vor mir und alles was mir einfällt ist: o.k. werdet glücklich miteinander. Ich bin mit euch im reinen, ich hab euch alles über das Forum zurückgegeben und bin wieder zur Ruhe gekommen. Ich habe das was ihr nie erreichen werdet: einen Partner der mich liebt wie ich bin und den ich liebe, seit 25 Jahren schon.
Ich finde das, was ich kursiv gesetzt habe etwas überheblich;). Was meinst du mit Ersatzfamilie - die Stellvertreter?
So einfach, wie du schreibst ist das leider nicht.
Ich würde gerne mal erleben dass jemand meine Mutter, meinen Bruder und meinen Sohn fragt: wo sehen sie ihre Tochter, Schwester und Mutter in ihrer Familie stehen: Oh hmmm ???? Genau!
Ich denke, sie sehen dich genau da, wo du dich auch siehst - außen vor. (Im gelebten Leben, ich denke in der Aufstellung wird es anders sein: du bist mittendrin, wirst aber nicht für voll genommen.)
Die sind viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt. Durch das Geld meiner Eltern sind sie alle miteinander verbunden.
Ihr seid alle miteinander verwandt=verstrickt. Da kommt man/frau nicht so leicht raus - auch durch Kontaktabbruch nicht!
Und wo sehe ich mich: außen vor, Gott sei Dank. Und da bleibe ich auch, zusammen mit meinem Mann.
Du siehst dich so, aber ist es auch wirklich so?
Meine Therapeutin: „Wie lange wollen sie sich das noch antun?“
Was genau meinte sie damit? Was hat sie dir für Vorschläge gemacht?
Meine Hausärztin: „Wenn man so eine bekackte Familie hat, dann muss man sich davon fernhalten.“
Ja sehr sinnig und geistreich- dafür hat sie studiert?
Sehe ich auch so.
Ich denke bei euch fehlt die gegenseitige Achtung. Allen miteinander. Wenn man/frau das nicht von den Eltern lernt, kann man/frau das auch nicht weitergeben. Deinen Eltern fehlt es an Respekt dir gegenüber, deinem Sohn fehlt es an Respekt dir gegenüber. In wie weit du jemanden von denen respektierst können wir hier lesen.
Ich fände auch eine Aufstellung in deinem Falle sehr sinnvoll. Vielleicht kannst du dir so mehr Ruhe verschaffen.
AL
Eberesche
 
Liebe Eberesche,

ich glaube das ist doch alles komplizierter als ich gedacht habe. Ich war der Meinung Abstand ist die beste Lösung. Das bringt mir im Moment Entlastung, ist aber auf Dauer wohl nicht so befriedigend.

Der Vorschlag meiner Therapeutin war halt: machen Sie die Tür zu.

Ich werd mich jetzt mal mit dem Thema Familienstellen auseinandersetzen.

In meiner Familie gibt es keinen Respekt dem anderen gegenüber, das ist richtig. Ich habe auch keinen Respekt vor meinen Eltern, vor meinem Bruder und vor meinem Sohn. Einfach weil sie mich verletzen. Ich fühle mich hilflos meiner Familie gegenüber. Sie fühlen sich sicher auch hilflos mir gegenüber. Reden würde helfen, aber meine Familie ist nicht dazu zu bewegen. Sie beharren auf ihrer Meinung, ich habe mich anzupassen.

Hier werde ich angenommen von meinem Mann, von unseren Freunden und den Nachbarn. Sie alle wissen dass mir Grenzen gesetzt sind. Hier werde ich nicht unter Druck gesetzt. Wir sind füreinander da, helfen uns gegenseitig, es ist ein Geben und Nehmen so wie ich es mir von meiner Familie gewünscht hätte. Vielleicht ist es nicht richtig zu sagen: Ihr lebt euer Leben, wir unseres. Aber es tut so gut.

Liebe Grüße
Regine
 
Dann steht meine Ersatzfamilie vor mir ......Ich habe das was ihr nie erreichen werdet: einen Partner der mich liebt wie ich bin

Liebe Regine,

darf ich fragen, wie Du zu der Einschätzung, Deine anderen Familienmitglieder betreffend, kommst?
Klingt für mich irgendwie ... schadenfroh und missgünstig.
Mein spontaner Eindruck ist: keiner ist wirklich glücklich in diesem Familiensystem

Die Situation mit Deinem Sohn ist tatsächlich sehr unerfreulich, es belasted Dich in einem derartigen Maße, dass Du auch körperliche Auswirkungen spürst.

Du solltest Dir unbedingt einen sehr sehr guten Therapeuten, der die systemische Familientherapie beherrscht, gönnen. Wie Ebersche schon richtig geschrieben hat, ist das Geld nur die Äußerlichkeit, die Euch im Familiensystem negativ zu binden scheint. Die tatsächlichen Ursachen für derart "aus der Ordnung" geratene Bindungen liegen viel tiefer. Und ich glaube auch, dass es sich lohnen wird, dort genauer hinzuschauen. Alleine schon das Verständnis über die Verstrickungen wird Dir (und somit auch Deinem Sohn) letzlich helfen.

Auch Deine Wut, die man nicht nur zwischen den Zeilen liest, tut Dir nicht gut. Normalerweise macht Wut handlungsfähig, aber wenn sie gepaart ist mit gleichzeitiger Ohnmacht, dann kann sich diese Wut auch ganz schnell gegen Dich selbst richten.

Verzeih meine Einschätzung Deiner Therapeutin, aber sie scheint die Dimension Deiner Geschichte nicht wirklich zu sehen. Oder aber Du hast ihr nicht alles erzählt.

Der unprofessionelle Kommentar Deiner Hausärztin stärkt Dir nur scheinbar den Rücken und ist auch nicht ansatzweise lösungsorientiert.

LG
Lucille
 
p.s.
Ich habe Deinen letzten Beitrag erst jetzt gesehen.

Abstand mag (vorübergehend!) tatsächlich eine gute Lösung sein.
Alleine schon, um zur Ruhe zu kommen.
 
Hallo zusammen, es ist schon spät aber ich komme doch nicht zur Ruhe. Ich denke meine Psychologin weiß was sie tut. Hier noch eine Station aus meinem Leben.

Mit 19 bin ich von zu Hause ausgezogen, weil ich die Schikanen nicht mehr ausgehalten habe.

Als Kind habe ich von meiner Mutter Baldrian-Tabletten bekommen damit sie ihre Ruhe hatte. Später habe ich mir Schmerzmittel besorgt, die blauen für die Nacht haben immer am besten geholfen. Ab 17 dann Psychopharmaka: Valium, Librium, Bellergal, Lexotanil. Immer bei Bedarf. Alkohol und Zigaretten.

Nachdem ich meinen ersten Mann kennen gelernt habe ging es mir besser und ich bin ohne Medikamente ausgekommen. Alkoholtrinken war damals noch normal, mein Ex, die Freunde, wir haben immer viel getrunken. Ich hatte mir meinen Mann genau nach dem ausgesucht was ich auch zu Hause hatte. Die Schikanen waren vorher zu sehen Nach der Scheidung mit 26 habe ich wieder mit Tabletten angefangen. Alkohol viel zu oft, Zigaretten weniger.

Meinen jetzigen Mann habe ich mit 31 kennen gelernt. Er hat alle Tabletten in die Toilette geworfen und ich hatte schlimmen Entzug. Ich wollte wieder nach Hause zurück, aber mein Haus hatte ich vermietet. Ich habe meine Eltern gebeten einige Tage bei ihnen bleiben zu dürfen. Kaum war ich da rief mein Vater (in meinem Beisein) meinen Bruder an und sagte: Wenn so etwas noch mal vorkommt verprügele ich sie oder ich lass sie einsperren. Ich musste das Haus verlassen und mir eine Wohnung suchen.

Einige Monate später hatte ich mich wieder gefangen und bin zu meinem Mann zurück.
(Meine Eltern wohnen 200 km entfernt).

Über meinen Sohn und seine Schikanen habe ich euch schon berichtet. Ein Kinderpsychologe hat keinen Handlungsbedarf gesehen. Er war der Meinung so etwas komme bei ganz normalen Familien auch vor. Einen Jugendpsychologen hat er später abgelehnt.

Ich habe meiner Familie verziehen sonst hätte ich nicht weiterleben können. Vergessen kann ich nicht mehr. Ich werden mein jetziges Leben vor meiner Familie schützen. Meinen Sohn kann ich für meine Familie nicht verantwortlich machen. Wenn wir reden können haben wir eine gute Chance.

Mein Mann hat wegen eigener schwerer Verletzungen durch seine Familie einen Suizidversuch unternommen, ich war kurz davor. Zusammen haben wir uns wieder gefangen. Auch mein Mann hat psychologische Hilfe an Anspruch genommen.

So wie ich jetzt lebe werde ich weitermachen, vielleicht vorerst, vielleicht für immer. Wir werden sehn.

Liebe Grüße

Regine
 
Liebe Regine!

So wie ich jetzt lebe werde ich weitermachen, vielleicht vorerst, vielleicht für immer. Wir werden sehn.

Das ist natürlich legitim und Dein gutes Recht. Abgrenzung ist wichtig.

Jedoch - vielleicht magst Du Dir das überlegen: Wenn Du so alles genauso weitermachst, wie Du es jetzt praktizierst, wird es auch immer so bleiben.

Wenn Du etwas verändern möchtest, dann wäre der Blick auf eine systemische Familienaufstellung vielleicht wirklich hilfreich. Als eine von mehreren Möglichkeiten.

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Meinen jetzigen Mann habe ich mit 31 kennen gelernt. Er hat alle Tabletten in die Toilette geworfen und ich hatte schlimmen Entzug.

Meine persönliche Erfahrung "es" funktioniert erst, wenn du sie selbst weg wirfst - wenn du selbst die Verantwortung dafür übernimmst, wie es mit dir weiter geht - nur du entscheidest über deine Befindlichkeit - so brutal das jetzt auch klingen mag.

Du kannst weder deine Eltern ver.ändern noch deinen Sohn - das einzige, was du ändern kannst, ist der Blickwinkel, aus dem du auf diese deine Situation schaust.

Und bezüglich systemischer Familienaufstellung - du brauchst niemanden nichts verzeihen - aber du solltest dir durch nichts dein Leben unnötig schwerer machen - wenn du deine Eltern hassen willst, dann tu es - aber du kannst auch einfach alles hinter dir lassen - keine Schuld mehr suchen - ihnen ihren Anteil an deinem Unglück zurück geben - und dich endlich darauf konzentrieren, was du wirklich noch in deinem Leben erreichen willst - dafür ist es nie zu spät.

Möglicherweise ist das jetzt für dich komplett deplaziert - aber es hat sich immer und immer wieder gezeigt, dass meist ein Körnchen Wahrheit drinnen steckt - und da es mir ganz heftig ins Bewusstsein kam, möchte ich dich einladen, dir mal vorzustellen, wie es wäre, wenn du vor deiner Mutter stehst und ihr sagst

"Aus blinder Liebe zu dir versau auch ich mir mein Leben"

Stell es dir vor - sag ihrs bitte nicht wirklich - schau einfach mal, ob irgendwas in dir zum Schwingen kommt - und dann schau mal etwas anders auf deine Mutter hin - schau, wie sehr - und in welchen Bereichen - du ihr möglicherweise ähnlicher bist als du bisher gedacht hast.

Und wenn keine Ressonanz kommt - mach die Übung auch mit dem Vater.

Wenn du dich veränderst - und/oder deinen Blickwinkel auf deine Familiensituation - dann kann sich auch bei deinem Sohn etwas verändern - ohne, dass er selbst bewusst etwas tun muss - es gibt sowas wie ein Systemgewissen, dass für Recht und Ordnung sorgt - und wenn irgendwann mal irgendwo was aus den Fugen geraten ist, machen es sich die Nachfolgenden oftmals unnötig schwer.

Und eins solltest du auch nicht vergessen - ohne deine leiblichen Eltern wärst du nicht auf der Welt - nicht so, wie du bist. Unabhängig davon, ob du hier - so - sein möchtest oder nicht - du wärst nicht du, wenn nicht deine leiblichen Eltern zu genau dem Zeitpunkt genau dich gezeugt hätten.

Mag der Hass auch noch so gross sein - wenn du sie ganz verleugnest, schneidest du dich selbst vom Fluss des Lebens ab. Vielleicht hast du ja Großeltern, die du geliebt hast - oder gab es sonst irgend eine Bezugsperson in deiner Kindheit, zu der du Vertrauen hattest und wo du dich wohlgefühlt hast?

Erinnere dich an die schönen Momente deines bisherigen Lebens - du brauchst die schlechten nicht verdrängen - aber je mehr Raum sie einnehmen, desto mehr belasten sie dich. Auch ich habs - trotz zahlreicher Familienaufstellungen - nicht geschafft, meine Eltern zu lieben - aber ich habe gelernt, ihnen dafür dankbar zu sein, dass sie mir das Leben geschenkt haben.

Aber ich brauch sie nicht, um zu überleben - ich schaffe es auch ohne sie - und wenn ich ab und zu etwas von ihnen bekomme - in welcher Hinsicht auch immer - dan freue ich mich drüber - aber ich erwarte und erhoffe mir nichts mehr - schon lange nicht mehr.

Doch, dass ich lebe - und es mir grad jetzt - genau so geht, wie es mir geht - darüber freue ich mich - und dafür bin ich ihnen auch dankbar - aber den Rest mach ich ganz alleine - und ich gehe - jetzt endlich - wirklich meinen Weg.

Ich bin vor einigen Tagen drauf gekommen, dass ich ein Muster meines Vaters übernommen hatte - meine Tochter hatte es so treffend formuliert - "du kommst mir schon vor wie der Opi - weil du dich permanent und nachhaltig am Erfolg behinderst".

Jetzt konnt ichs auflösen - hinschauen - ihm zurück geben - in einem virtuellen Rücksack packen und in den Wald tragen. Keine Ahnung, ob irgendwas dabei ist, was in dir irgend eine Art von Ressonanz hervor ruft. Kann auch sein, dass du mich für absolut bescheuert und durchgeknallt hältst - aber mir hilfts, wenn ich alles irgendwie rituell "verpacke" und/oder auf.löse :)

Vielleicht hilfts dir auch - danke ihnen dafür, dass sie dir dein leben geschenkt haben - und dann schau nicht mehr zurück, welchen Schrott sie im Laufe der Zeit fabriziert haben - sondern schau nach vorn - auf deinen Weg - auf deine Zukunft - ich wünsch dir dafür alles erdenklich Liebe.
 
Ganz herzlichen Dank für eure Beiträge, Ratschläge und Anregungen und auch für euren Trost.

Ich bin erschrocken darüber wie sehr mich drei Worte meines Sohnes so aus der Fassung gebracht haben: Du ignorierst mich. Und die Schlussworte: Mehr sag ich jetzt nicht. Er war wieder Kind in dem Moment, mit 34 Jahren. Was immer mein Sohn gemeint hat, über mangelnde Zuwendung und Liebe konnte er sich nicht beklagen.

Ich bin dann so tief in meine eigene Vergangenheit abgerutscht dass alte Wunden wieder offen lagen. Aber ich bin wieder angekommen. Meine Kindheit liegt 50 Jahre zurück, mein Ex 30 Jahre und die schlimmsten Zeiten mit meinem Sohn 20 Jahre. Meine Eltern sind 80 und 85 Jahre alt, sie können mich nicht mehr verletzen; mein Sohn soll seine Probleme selber lösen.

Meine Krampfanfälle sind mein Schutz vor nervlicher Überbelastung, ich habe gelernt damit umzugehen und kenne meine Grenzen. Wenn ich merke ich muss mich zurücknehmen, dann bin ich mir selbst am wichtigsten.

Euch allen liebe Grüße
Regine

Spuren im Sand


Eines nachts hatte ich einen Traum, ich ging am Meer entlang mit Gott. Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten, Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben. Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren, meine eigenen und die meines Herren.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen war, blickte ich zurück. Ich erschrak als ich entdeckte dass an vielen Stellen meines Lebens nur eine Spur zu sehen war und das waren gerade die schwersten Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herren: „Herr, als ich anfing dir nachzufolgen, da hast du mir versprochen auf allen Wegen bei mir zu sein. Aber jetzt entdecke ich, dass gerade in den schwersten Zeiten meines Lebens nur eine Spur zu sehen ist. Warum hast du mich allein gelassen als ich dich am meisten brauchte?“

Da antwortete er: „Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten. Dort wo du nur eine Spur gesehen hast, da habe ich dich getragen.“

Margaret Fishback Powers
 
Guten Morgen regine,
was gibt es Schlimmeres für ein Kind (und sei es noch so groß) als ignoriert zu werden? Ich glaube, es ist für jeden Menschen schlimm ignoriert zu werden. ...und sei es auch noch so kurz....
Ich kenne das Gefühl aus zwei Situationen in meinem Leben. Ich hatte mal einen Freund, der hatte zwei Söhne, der eine ignorierte mich beim ersten Kontakt. Das hatte ich bis dato nie erlebt und das machte mir zu schaffen, obwohl ich es beileibe nicht persönlich genommen hatte. Dann ignoriert mich meine jetzige Schwiegermutter öfter. Das ist mir egal, aber es ist dennoch ein merkwürdiges Gefühl. Ich bin jetzt der Typ, der nicht darauf anspringt.
Dein Sohn, so scheints mir, springt voll darauf an. Einmal durch sein Verhalten an sich und zum anderen, dass er sich deinen Eltern "zuwendet".
Das verletzt dich.
regine richter schrieb:
Was immer mein Sohn gemeint hat, über mangelnde Zuwendung und Liebe konnte er sich nicht beklagen.
Das ist deine Sichtweise. Seine Sichtweise ist anders, vielleicht war es ihm nicht genug... Was würde ein Aussenstehender sagen, wie hätte jemand unvoreingenommenes euer Verhältnis angesehen?
Du schreibst oben du hast keinen Respekt...vielleicht (ohne dir zu nahe treten zu wollen) hattest du den deinem Sohn als Kind gegenüber auch nie. Vielleicht hat er immer mehr Aufmerksamkeit haben wollen. Die Art, die wir geben und meinen sie wäre schon viel, ist vielleicht nicht immer die Art und die Menge, die sich ein Kind gerade wünscht.
Ich will nichts aus deiner Kindheit beschönigen, dennoch hast du deinen Sohn erzogen. Vielleicht hat dein Sohn eure Beziehung völlig anders erlebt, als du...und als du meinst. Vielleicht war sie anders. Bei solchen Themen ist die eigene Wahrnehmung oft sehr gestört. Ich nehme mich davon absolut nicht aus. Ich bin z.B. momentan "nur" bei meinen Kindern zuhause. Klar ich kümmere mich, aber es gibt doch Zeiten, da bin ich zwar mit den Kindern in einem Raum, aber geistig abwesend...das merken die Kinder sofort und versuchen dann meine ganze Aufmerksamkeit zu bekommen. Verstehst du, was ich meine?
Es ist doch so, dass dich das alles sehr berührt. Zu Recht. Es ist schlimm, was deine Mutter dir angetan hat. Du bist nicht darüber hinweg. Aber du solltest einfach für dich einen Weg finden das zu akzeptieren. Du kannst es nicht mehr ändern. Für deinen Seelenfrieden solltest du deiner Mutter verzeihen. Du brauchst dafür keinen Kontakt mit ihr zu haben, aber für dich (und für deinen jetzigen Mann und deinen Sohn) solltest du das tun.
Wenn du das geschafft hast, wird sich sowieso etwas verändern. Das ist kein leichter Weg.
Ich wünsche dir viel Erfolg und das du so schnell wie möglich
...dann bin ich mir selbst am wichtigsten....
das auch leben kannst. Bisher klingen diese Sätze von dir für mich noch nicht stimmig. (Aber vielleicht liege ich ja völlig falsch mit meiner Meinung, dann bitte verzeih mir.)
Eberesche
 
Werbung:
Schönes Posting, liebe Eberesche!

Liebe Regine,

das Gefühl, ignoriert zu werden, gehört zu den schmerzlichsten überhaupt. Wenn diese Wahrnehmung auch noch die eigene Mutter betrifft, dann fühlt man sich als Mensch abgewertet.

Ich erinnere mich an meine eigene Situation vor ein paar Jahren. Ich hatte meiner Mutter einen sehr langen und offenen Brief geschrieben, in der Hoffnung, sie würde mit mir gemeinsam daran mitwirken, unserer disharmonischen Beziehung eine bessere und tiefere Qualität zu geben. Sie hat sich darauf hin 5 Monate nicht mehr bei mir gemeldet. In diese Zeit fiel auch meine Scheidung, und es ging mir absolut nicht gut. Meine Mutter wusste das, trotzdem hat sie mich ignoriert und (in meiner Wahrnehmung!) im Stich gelassen, wo ich sie so nötig gebraucht hätte. Sie sieht das auch heute nicht so. Es ist gerade dieses nachträgliche Beharren darauf, selbst keine Fehler gemacht zu haben, das es mir fast unmöglich macht, ihr zu verzeihen.

Ich selbst habe als Mutter Fehler gemacht, die mir meine Kinder nicht verzeihen brauchen. Aber ich spüre, dass es ihnen gut tut, dass ich ihren Schmerz wahr- und ernstnehme. Vielleicht kann ich ja auf diese Weise etwas zu ihrer Heilung beitragen.

Ich hoffe, Du verstehst, was ich damit zum Ausdruck bringen möchte. Es geht nicht darum, Dir selbst "Schuld" zuzuweisen, sondern offen zu sein für die Wahrnehmungen Deines Sohnes - denn sie existieren auf gleicher Ebene wie die Deinen.

Setze Dich innerlich möglichst reflektiert damit auseinander, auch wenn es weh tut.
Alles andere ist Verdrängung.

Lieben Gruß,
Lucille
 
Zurück
Oben