Mein Sohn läßt mich nicht los

Aber du solltest einfach für dich einen Weg finden das zu akzeptieren. Du kannst es nicht mehr ändern.

Da stimme ich dir vollinhaltlich zu - jedoch nicht bei

Für deinen Seelenfrieden solltest du deiner Mutter verzeihen.

nein - nein - und nochmals nein - nicht verzeihen - anerkennen, was ist.

Was passiert, wenn ich jemanden verzeihe?
Ich stelle mich über diese Person, weil ich bin ja so hochmütig und verzeihe ihr
Hallo?
Was genau jetzt?
Wenn sie keine Schuld erkennt - und ich verzeihe ihr aber - oder trotzdem - was macht das mit mir?

Ganz anders hingegen, wenn ich anerkenne, dass es so war, wie es war - dass mich ihr Verhalten verletzt hat - aber ist so - kann ich rückwirkend nicht ändern - aber da gibt es nichts zu verzeihen - verzeihen schafft immer nur neues Leid - auf beiden Seiten.

Das ist auch in Aufstellungen immer wieder schön zu beobachten (naja, wirklich schön ist es meist nicht) wenn Kriegsopfer mit ihren Mördern konfrontiert werden - da spielt es nix von wegen verzeihen - und wenn der Täter sagen würde "bitte verzeih mir" - die würden ihn auf der Stelle lynchen. Wenn der Täter aber hingeht - in Achtung vor deren Schicksal - und seine eigene Schuld erkennt und sagt "es tut mir leid" - dann kann Friede einkehren.

Umgelegt auf die Mutter - wenn ich zu meiner Mutter gehe und sage - ich verzeihe dir - dann stelle ich mich über sie - mache sie klein - und bringe noch mehr Unordnung ins System - wenn ich mich aber meine Position bewusst bin, mich vor sie hinsetze, hochschaue und sage "es hat so weh getan, ich habs fast nicht ausgehalten" - dann hat das eine ganz andere Qualität.

Achtung - natürlich nicht in echt machen - entweder mental - oder eben in Aufstellungen mit Repräsentanten - und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich als Kind meiner Eltern mehr in mir heilen kann, wenn ich trotzig sage - es tut so weh - als wenn ich hochmütig über ihre Schuld hinweg sehe und ihnen verzeihe.

Mir persönlich hat ein Satz ganz viel weiter geholfen - "ich habe es trotzdem geschafft" - und auch die Erkenntnis, dass es viele Situationen in meinem Leben gegeben hatte, die ich aber allesamt überlebt hatte - und immer und immer wieder "das Beste" draus gemacht hatte.
 
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ups, das habe ich geschrieben? ... ich meinte auch nicht verzeihen....ich meine so annehmen....Entschuldigung. Das habe ich in meinem Schreibschwung gar nicht bemerkt. Ich musste echt nachschauen. Das ich verzeihen geschrieben habe....tse, tse. Wollte ich echt nicht. Danke ChrisTina.
Eberesche
 
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