Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

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AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Hi,
sorry für den langen vorigen Beitrag. Es ist einfach so dahingeflossen, und es hat mir gut getan. Ich seh wieder ein bisschen klarer.

von Penelope
Hi Niki,
nochmal zur Ausgangsfrage - ich denke auch für dich: nein.
Im Prinzip hast du dich schon entschieden. Du weißt nur noch nicht wie du es am besten umsetzen kannst, damit dich mit dem nächsten Mann nicht das gleiche Schicksal ereilt. Deshalb möchtest du es mit ihm lösen.

ja, ich hab mich entschieden. Jeden Tag mehr - und ich denke nicht, dass ich noch mal zurück kann.
Was ich im vorigen Beitrag geschrieben habe, warum ICH wütend auf IHN bin.....das spiegelt eigentlich meine eigenen Wesenszüge wider. Ich glaube, DARAN muss ich noch arbeiten.

Ich bin wütend AUF MICH, weil ich nicht genug innere Stärke besitze, auf die Anerkennung anderer angewiesen bin,
ich bin wütend auf MICH, weil ich (noch nicht) so lebe, wie es meinem eigenen Inneren wirklich entspreche - im Gegenteil, mich öfter der Masse (unserem Freundeskreis) anpasse, obwohl ich merke, da passe ich nicht hin....
Ich bin wütend, weil ich meine Wünsche und Ansichten nicht wirklich für mich vertrete, sondern mich sehr der Masse anpasse....
Warum stehe ich nicht zu mir????
Das ist das, was ich noch lernen und auflösen muss....


von Niki
doch er benimmt sich selbst wie ein Kind. Glaubt, dass sein KIND ihn nicht mehr lieb hat, wenn sie mal bockig ist

von Penelope
den letzten Satz habe ich nicht ganz verstanden

Es ist so, dass unser Kind natürlich oft bockig ist (sie ist 14!) - und wenn sie dann zu ihm bockig ist, nicht auf ihn hört oder ihn abweist, wenn er mit ihr reden will (was meines Erachtens in diesem Alter dazugehört - und ich nicht persönlich nehmen würde) - da reagiert er zutiefst gekränkt, zieht sich schmollend zurück, und meint: Seine Tochter will ihn ja nicht mehr. Er spricht jetzt nicht mehr mit ihr, bis SIE sich entschuldigen kommt....zB

Meines Erachtens stellt er sich damit auf IHRE Stufe.....und reagiert nicht wie ein Elternteil, der das Kind führen soll, ihm Grenzen aufzeigen usw.

Zitat von Niki
er bewertet so viele Menschen so gering, so abschätzend

Zitat von Penelope
...du tust das Gleiche mit ihm.

ja, stimmt. Das wurde mir jetzt auch bewusst.
Ich glaube, das kommt aus meiner Wut und Abwehrhaltung heraus.
Nachdem ich den vorigen Beitrag zu Ende geschrieben hatte, fällt es mir leichter in so anzunehmen wie er ist. Stelle ich mir eine räumliche Trennung vor, dann kann ich mir gut vorstellen, mit ihm TOLL auszukommen - auf freundschaftlicher Ebene. Meine Abwertung kommt glaub ich aus dem Bedürfnis heraus, ihn auf Distanz zu halten...
(soll keine Entschuldigung sein, ich versuch nur, mich selbst zu verstehen....)

von Penelope
Eine Paarberatung - nicht, daß man sich verändern soll, sondern, daß man erst einmal den anderen versteht...
...und dann erkennt, daß man ev. an sich arbeiten muss

Irgendwie hab ich da einen WIderstand dagegen.
Ich glaube nicht, dass es etwas hilft, unsere Ehe zu verbessern. Ich KANN ihn verstehen, WIRKLICH. Ich weiß auch wie er ist, und dass er sich bemüht.....ich kann mich noch bemühen, ihn besser zu respektieren...das würde mit einer räumlichen Trennung besser gehen....
.....doch ich weiß, dass ich mir trotzdem als LIEBESPARTNER jemand anderen wünsche.
Eine Paarberatung würde also dazu führen, dass wir unsere gemeinsamen Dinge vor einer dritten Person besprechen.....und dann dazu führen, dass wir uns (vielleicht eher) trennen.
Vielleicht ist es mal das Mittel der Wahl, um mit ihm reden zu können - wenn es sonst nicht geht.
Doch sicher nicht, um gemeinsame Ziele zu finden und zusammenwachsen zu können.

von Karin
bezüglich Gefühle....Wenn es tatsächlich deine innere Überzeugung ist, dass du eigentlich gar nichts verloren hast, dann gibt es (für dich) auch nichts wieder zu finden, oder?

Stimmt!
Natürlich hatte ich ihn immer "gern" - das hab ich auch jetzt noch. Doch ich war schon zu Anfang unserer Beziehung mal froh, wenn er mal nicht da war. Er hat mich immer ziemlich bedrängt, zu IHM zu gehören....und ich hab mitgespielt, fühlte mich geschmeichelt, erwachsen und geborgen.
Doch ich habe nie leidenschaftliche Gefühle für ihn entwickelt.
Ich hatte mich in meine Ehe öfter in andere Männer verliebt, doch wie gesagt - es ist immer beim Verliebtsein geblieben, weil ich mich nicht auf Affären einlassen wollte....
Einmal wäre es fast ernst geworden, doch ich hab rechtzeitig den Kontakt beendet, weil ich den Kindern nicht den Vater nehmen wollte.
Ich hatte ihn also schon sehr gern, und war immer sehr sehr glücklich.

Dieses Bedürfnis nach einer tieferen Liebe habe ich durch Verliebtsein kompensiert. Vor einiger Zeit erst habe ich begonnen, mich auch zu öffnen für die Liebe - und da wurde mir bewusst, dass mir das, was ich habe, zuwenig ist.

von Karin
Oft sagt man ja, man soll sich an die allererste Zeit der Verliebtheit zurück erinnern, an die Gründe, WARUM man sich überhaupt erst verliebt hat. Hast du dich wirklich nur in ein gestilltes Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit verliebt? Waren da nicht auch menschliche/männliche Qualitäten, die du anziehend gefunden hast? Gibt es die noch, in deinen Augen, bei deinem Mann?

warum habe ich mich verliebt?
Er konnte gut tanzen - und er hat mir sehr geschmeichelt. Doch ich erinnere mich noch, dass ich unser erstes Treffen eigentlich absagen wollte. Ich hab ihn lieb gewonnen mit der Zeit - keine Frage. Ich hab auch den Sex genossen - es war alles neu für mich. Ich hab mich hingegeben, es war einfach so....doch nie mit einem Prickeln im Bauch oder so......

von Karin
Du sprichst von "Spannungen", die so präsent sind, dass sie auch den Kindern nicht verborgen bleiben.
Erfahrungsgemäß entlädt sich jede Spannung irgend wann. Wie ist das bei euch? Explodieren die Emotionen nicht auch mal? Wenn ja, was passiert dann?

Eigentlich gab es bei uns nie heftige Explosionen. Wir haben nie wirklich heftig gestritten.
Die Spannungen treten erst jetzt richtig auf.
Wenn es Spannungen gibt, dann sitzt er mit einem total beleidigtem Gesicht vor dem Fernseher - starrt hinein.....bis ich ihn darauf anspreche, was los ist.
Er ist dann meist sehr sarkastisch, wenn er mir quasi vorhält, dass ich mich nicht mehr für ihn interessiere (meist wenn er zuwenig Sex hat)....ich geb dann vor, eben im Moment kein Bedürfnis zu haben, Stress (was ja auch stimmt) oder ähnliches.....
Er spinnt dann meistens weiter, bis ich mal wieder auf ihn zukomme, wir haben Sex - und dann passt es wieder für ihn.

Ich glaube, unsere Beziehung ist hauptsächlich auf Sex aufgebaut - wir hatten bis dato immer sehr häufig (bis 3xwö.) Sex.....doch wir konnten nie gut miteinander reden. Schwindet nun mein Bedürfnis nach Sex, ist es für ihn ein Auseinandertriften der Beziehung....
Haben wir dagegen häufig Sex....da brauchen wir gar nicht viel miteinander reden....dann passt für ihn auch die Beziehung.
Ich glaube, darum hat sie auch die langen Jahre meines Studiums so gut ausgehalten. Wir brauchten nicht viel miteinander zu reden....

von Karin
bezüglich Sex....
Wie meinst du das? So, wie du das Verhalten deiner Tochter beschreibst, legst du es als Loyalität zu dir, ihrer Mutter, aus. Das ist ein ziemlich untypisches Ansinnen von einem Kind (mit 14 ist sie noch ein Kind). Kinder denken nicht in den logischen Bereichen wie Erwachsene, dass eventuell eine Trennung sinnvoll wäre. Sie wollen ihre Eltern zusammen sehen und "arbeiten" nicht bewusst dagegen.

Ich lege es nicht als Loyalität aus. Ist jetzt schwierig zu beschreiben.
Meine Tochter hat Angst, dass mein Mann und ich Sex zusammen haben könnten. Verstehe ich. Ich wollte das als Kind auch nicht, dass ich meine Eltern zusammen "höre" zB....
und meine Tochter reagiert in vielen Dingen immer extrem...
Ich denke, es hängt damit zusammen, dass jetzt ihre eigene Sexualität erwacht und Angst davor hat....und gleichzeitig uns nicht hören will (ist ja klar)....
aber vielleicht nimmt sie auch unbewusst Schwingungen auf, und verhält sich loyal gegenüber mir (ohne es zu wissen, nur im Unterbewussten).....??? Keine Ahnung, ist nur eine These.....ich glaube aber schon, dass es irgendetwas damit zu tun hat....:confused:

von Karin
Wie denkst du, dass eine Scheidung verlaufen könnte? Ich meine jetzt in realistischer Einschätzung von dir selbst und deinem Mann. Du beschreibst ihn als "unreif" - meinst du damit, dass er ohne Widerstand die Kinder aufgeben würde? Dass er finanziell fair wäre?

Das ist etwas, was ich eben überhaupt nicht einschätzen kann, und wovor ich mich fürchte. Darum möchte ich auch, dass wir dahin kommen, dass er sich von mir trennen kann, ohne zu arge Kränkungen. Denn dann wären diese Schwierigkeiten erst mal ausgeschlossen.
Würde ich jetzt gehen, wäre er mit Sicherheit irrsinnig verletzt. Ich glaube, er würde ausziehen (er hat schon mal so etwas angedeutet).....
und die Kinder.....ich kann es wirklich nicht sagen.
Ich hätte gerne, dass wir sehr nah wohnen, dass die Kinder jederzeit überall hinkönnen....das wäre meine Idealvorstellung. Ich hoffe, dass er auch dorthin kommt...

Materiell gesehen ist es mir wirklich egal! Ich verdiene nicht schlecht und würde auch ohne einen Cent gehen, um mir etwas Neues aufzubauen.

von Karin
Ich habe das in deinem anderen Thread schon mal angesprochen: wäre eine Trennung auf Zeit (auf Probe) für dich (euch) nicht denkbar?

für mich schon. Ich bin einfach noch nicht so weit, offen mit ihm darüber zu reden. Ich glaube, ER ist noch nicht so weit (oder spiegelt das wieder meine Gedanken?)
Ich glaube jedoch, eine Trennung auf Zeit ist eine Einleitung (für mich persönlich) für eine dauerhafte Trennung.

So naiv es vielleicht klingt: ich möchte noch warten, bis für ihn die Lage auch so klar ist, wie für mich. Er spürt ja, dass ich mich entferne - und er leidet ja auch. Vielleicht kommt er auch bald so weit, dass er sagt, so kann es nicht mehr weitergehen. Dann würde es mir auch leichter fallen, die Trennung anzusprechen und einzuleiten.
Ich möchte das möglichst ohne große Kränkungen - darum möchte ich noch warten. Ich glaub, es ist zu früh. Jetzt würde noch viel Glas zu Bruche gehen....

lg Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Liebe Niki,

mit deinem Beitrag (#15) hast du es tatsächlich geschafft, dass ich hier vor meinem Laptop sitze und heule wie ein Schloßhund und kann nicht mehr aufhören zu heulen.

Es ist schwer zu erklären, und so war's ja von dir nicht gedacht, es betrifft schliesslich dich .... mit deinen, eigentlich an deinen Mann gerichteten Worten, hast du beschrieben, was MEIN Mann empfunden haben muss, bevor er mich verlassen hat. Und in vielen Reaktionen deines Mannes habe ich MICH wiedergefunden. Warum warum habe ich das alles nicht zur rechten Zeit erkannt???? wie geht denn sowas Ich blöde Kuh

Der Schmerz dieser plötzlich ziemlich klaren Erkenntnis, der ist so groß, dass ich im Moment denke, ich halt das nicht aus.
Wie konnte ich nur so so schrecklich blind sein??? So viele gegenseitige Verletzungen so viel Verzweiflung, in der ganzen zerbrochenen Familie......

Sorry das hab ich jetzt einfach so geschrieben, ohne Bezug auf dich.

LG Karin
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

ja, ich hab mich entschieden. Jeden Tag mehr - und ich denke nicht, dass ich noch mal zurück kann.
Was ich im vorigen Beitrag geschrieben habe, warum ICH wütend auf IHN bin.....das spiegelt eigentlich meine eigenen Wesenszüge wider. Ich glaube, DARAN muss ich noch arbeiten.

Ich bin wütend AUF MICH, weil ich nicht genug innere Stärke besitze, auf die Anerkennung anderer angewiesen bin,
ich bin wütend auf MICH, weil ich (noch nicht) so lebe, wie es meinem eigenen Inneren wirklich entspreche - im Gegenteil, mich öfter der Masse (unserem Freundeskreis) anpasse, obwohl ich merke, da passe ich nicht hin....
Ich bin wütend, weil ich meine Wünsche und Ansichten nicht wirklich für mich vertrete, sondern mich sehr der Masse anpasse....
Warum stehe ich nicht zu mir????
Das ist das, was ich noch lernen und auflösen muss....

hallo Niki !

wie kannst du deine freunde und andere nicht un-nötig beleidigen UND das vertreten, was dir gerade wichtig ist ?
oft ist es einfach eine frage der formulierung.

und...andere haben das "recht", dann auch momentan unangenehme gefühle zu haben. wut z.b., momentane verärgerung....

wie wärs, das den anderen (und dir) einfach zu zu gestehen ? es ist ein momentaner "verarbeitungsprozess", der auch sein können "muss"...oder ?

du wirst es nicht verhindern können, dass andere auch wut, trauer, bedauern,...zu verarbeiten haben. gesteh es ihnen zu !!

und zu warten, bis dein mann dich mit einem lächeln gehen lässt ? naja...
;)
aber du wirst schon spüren, wann du dich wofür ausreichend "fit" fühlst.


irgendwie habe ich den eindruck, dein mann geht ins momentane gefühl (z.b. zeigt sich gekränkt oder wütend) und dann allerdings keinen schritt weiter.

und du unterdrückst das gefühl und gehst gleich weiter. finde ich auch nicht gesund ;)

beide vereint würde jemand vielleicht momentan wütend und gekränkt sein. das dann, nach einer kurzen "abpfauchpause" formulieren: "du, ich fühl mich jetzt ziemlich gekränkt. mir ist das thema auch wichtig, doch in dem tonfall fühle ich mich ziemlich abgelehnt von dir."

bei deiner tochter nimmst du es nicht persönlich. deshalb kannst du auf den INHALT hören und nicht so sehr auf die worte.
dennoch würden ich nachher...nachdem ihr dampf vorbei ist....vielleicht (ich kenn die situation ja nicht) kleine hinweise nicht schaden. wie mensch es schaffen kann, wut "an jemandem vorbei" zu lassen. sich damit so aus zu drücken, ohne es in jedem fall jemandem "an den kopf zu knallen". ist ja auch ein lernprozess.

bei deinem mann nimmst du es aber persönlich.
vielleicht wäre es auch da eine möglichkeit.
den inhalt hören, nach fragen UND sagen, was die art der vermittlung (tonfall, mimik,...) mir dir macht.

somit ihn UND dich damit verstehen.

(ich mein das nicht als beitrag zum zusammen bleiben...sondern allgemein. immerhin wohnt ihr noch eine weile zusammen und wenn du willst, kannst du das ja mal probieren und schaun, was dann passiert).

was mir zu anderem in deinem beitrag spontan eingefallen ist...ich hab zu meinem ex mal gesagt: "wenn du mir schon nicht hilfst, dann lass mir wenigstens die luft, um mir selbst helfen zu können".

beziehung "lebt" von einem gesunden wechsel von nähe und distanz. es braucht auch freiräume, in denen jeder mensch ausser dir zuviel ist. die zeit, in der Niki mit Niki in ruhe zusammen sein darf. ungestört.
wenn du dann mit dir "aufgetankt" bist, kannst du viel besser und lieber wieder auf andere zu gehen....glaube ich.

das lässt sich auch vermitteln, denke ich. dass rückzug (zu sich, zu anderem,...von allem ausreichend) momentan WESENTLICHER bestandteil ist, dass zwei menschen auch nähe zueinander haben können.

ansonsten kommt ihr mir momentan vor wie zwei puzzleteile, die einfach nicht zusammen passen. das wäre nur möglich, wenn einer sich wider sein wesen verbiegt und vergewaltigt.
die derzeit "inkombatiblen" anteile scheinen sehr viele zu sein.

nähe zum anderen denke ich, erfordert immer wieder wachsen. um mit manchen anteilen am anderen einen guten (gemeinsamen) umgang finden zu können.
allerdings ist es für mich schon eine frage, wie weit ich da energien rein stecken will.

das thema lieblos behandelt werden....grenzen setzen...ist sicher ein allgemeines, denke ich. da lohnt es sich auf jeden fall, seinen guten umgang damit zu finden.
aber mit JEDEM thema so umgehen zu wollen, dass ich nähe aufrecht erhalten kann...damit würde ich mich überfordert fühlen.

kurz weg gehen gehört für mich dazu, um wieder kommen zu können. zu manchem brauche ich mehr und längere distanz. sonst reib ich mich auf damit. zu manchem brauch ich sehr grosse distanz, um es gut sein lassen zu können für mich.


meiner tochter habe ich damals das mittels der symbolik der puzzleteile vermittelt. hab zwei nicht passende genommen....
papa ist okay - ich bin okay. auf jedem teil ist ein schönes muster drauf.
doch wir passen in vielem wesentlichen einfach nicht zusammen. die verbindungsteile passen nicht. ein puzzleteil oder beide müsste sich kaputt machen. und dafür sind sowohl papa als auch ich zu schade.

alles liebe !

Wasserfall
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Hi liebe Karin,
:trost: :kiss3: :trost: :kiss3: :trost:

es wird alles gut
:grouphug:

Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Liebe Niki,

mit deinem Beitrag (#15) hast du es tatsächlich geschafft, dass ich hier vor meinem Laptop sitze und heule wie ein Schloßhund und kann nicht mehr aufhören zu heulen.

Es ist schwer zu erklären, und so war's ja von dir nicht gedacht, es betrifft schliesslich dich .... mit deinen, eigentlich an deinen Mann gerichteten Worten, hast du beschrieben, was MEIN Mann empfunden haben muss, bevor er mich verlassen hat. Und in vielen Reaktionen deines Mannes habe ich MICH wiedergefunden. Warum warum habe ich das alles nicht zur rechten Zeit erkannt???? wie geht denn sowas Ich blöde Kuh

Der Schmerz dieser plötzlich ziemlich klaren Erkenntnis, der ist so groß, dass ich im Moment denke, ich halt das nicht aus.
Wie konnte ich nur so so schrecklich blind sein??? So viele gegenseitige Verletzungen so viel Verzweiflung, in der ganzen zerbrochenen Familie......

Sorry das hab ich jetzt einfach so geschrieben, ohne Bezug auf dich.

LG Karin

hallo Karin !

:umarmen:

vieles lässt sich erst durch etwas distanz erkennen. damit bist du sicher nicht alleine. es geht wohl uns allen menschen so. immer wieder.

manches aber lässt sich mit der zeit schneller und leichter erkennen. das ist dann die chance für heute und für die zukunft.
mach dir bitte jetzt keinen vorwurf, dass auch du mensch mit geschichte und unsicherheiten bist. ein mensch, der lernt.
wie so viele andere auch.

alles besonders liebe !

Wasserfall
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Hi liebe Wasserfall,

von Wasserfall
wie kannst du deine freunde und andere nicht un-nötig beleidigen UND das vertreten, was dir gerade wichtig ist ?

jetzt bin ich doch etwas verwirrt....meine Freunde beleidigen? Ich beileidige sie doch nicht...
Ich meine nur, dass ich zwar einerseits gerne in der Gesellschaft unserer Freunde bin, aber mich öfter deren Gesprächsstoff stört - z.B. gerade dann, wenn über andere Leute Privatangelegenheiten hergezogen wird, dass sich die Balken biegen. Ich fühle mich dann oft falsch am Platz - ich möchte da nicht mitreden. Mein Mann jedenfalls fühlt sich da sichtlich wohl und gießt auch noch Öl ins Feuer....damit kann ich schwer umgehen.
Ich weiß auch warum: weil ich einen sehr stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn habe, besonders in ethischen Angelegenheiten....da kann ich fast fanatisch werden....
Aber DARAN möchte ich nicht unbedingt arbeiten.
Ich begebe mich aber öfter trotzdem in diese Gesellschaft, weil wir ja auch sehr viel Spaß haben können gemeinsam. Aber wirklich REDEN tu ich lieber mit ausgewählten Freunden. Das hab ich damit gemeint.


von Wasserfall
und...andere haben das "recht", dann auch momentan unangenehme gefühle zu haben. wut z.b., momentane verärgerung....

ja, das ist schon klar. Nur - ICH habe so eine Prägung, dass ICH mich dann dafür verantwortlich fühle. Ich glaube oft, ICH bin schuld an deren schlechter Laune, weil ich nicht okay bin.....das muss ich für mich erst lernen.

du wirst es nicht verhindern können, dass andere auch wut, trauer, bedauern,...zu verarbeiten haben. gesteh es ihnen zu !!
oder meinst du jetzt im Falle einer Trennung...
ja, das muss ich ihnen zugestehen. Wenn da nur diese blöden Schuldgefühle nicht wären....

beide vereint würde jemand vielleicht momentan wütend und gekränkt sein. das dann, nach einer kurzen "abpfauchpause" formulieren: "du, ich fühl mich jetzt ziemlich gekränkt. mir ist das thema auch wichtig, doch in dem tonfall fühle ich mich ziemlich abgelehnt von dir."

mhm, das passiert auch. Wenn, dann eher von meiner Seite her. Bei "kleineren" Themen geht das ganz gut.
Ich hab nur so große Angst vor diesem großen Thema einer Trennung.....durch mich (meine Schuld)....

und zu warten, bis dein mann dich mit einem lächeln gehen lässt ? naja...
das wär doch toll, oder ;) ;)

bei deinem mann nimmst du es aber persönlich.
vielleicht wäre es auch da eine möglichkeit.
den inhalt hören, nach fragen UND sagen, was die art der vermittlung (tonfall, mimik,...) mir dir macht.

ja. mittlerweile komme ich immer wieder auf das Selbe zurück.
Es geht dort, wo ich in mir selbst keine Schuld sehe. Sehe ich in mir selbst den Auslöser, fühle ICH mich schuldig, weil ich mich (komischerweise) verantwortlich für die Gefühle anderer fühle. Ich weiß, dass ist "krankhaft" - und das ist etwas, mit dem ich unbedingt klarkommen möchte....nicht MIR die Schuld zu geben, sondern jedem seine Verantwortung zu lassen...
und auch zu der Überzeugung gelangen, dass ich auch für MICH eintreten darf - auch wenn sich andere dadurch verletzt fühlen (da kommt sofort wieder diese Frage: "darf man das?")
Auf einer höheren spirituellen Ebene hört man immer wieder, dass jede Verletzung, die man anderen antut, wieder zu einem zurückkommt - also, ist es richtig, für MICH einzutreten, auch wenn andere sich dadurch verletzt fühlen?

es braucht auch freiräume, in denen jeder mensch ausser dir zuviel ist. die zeit, in der Niki mit Niki in ruhe zusammen sein darf. ungestört.
wenn du dann mit dir "aufgetankt" bist, kannst du viel besser und lieber wieder auf andere zu gehen....glaube ich.

ja. Mein Tank ist grad auf Reserve....;)

ansonsten kommt ihr mir momentan vor wie zwei puzzleteile, die einfach nicht zusammen passen. das wäre nur möglich, wenn einer sich wider sein wesen verbiegt und vergewaltigt.

ja, so sehe ich es auch. obwohl ich noch immer verzweifelt eine Ausformung suche, wie sie doch zusammenpassen könnten....
....und zwar aus dem Beweggrund, "weil ich doch bis jetzt immer alles hingekriegt habe, und das sollte ich nicht können?" Versagen....? Ich schaff doch sonst immer alles....

nähe zum anderen denke ich, erfordert immer wieder wachsen. um mit manchen anteilen am anderen einen guten (gemeinsamen) umgang finden zu können.
allerdings ist es für mich schon eine frage, wie weit ich da energien rein stecken will.

ich hab keine Energien mehr....
...zu lang verbraucht....ohne etwas zu sagen....

aber mit JEDEM thema so umgehen zu wollen, dass ich nähe aufrecht erhalten kann...damit würde ich mich überfordert fühlen

da ist sie wieder, meine Prägung. Ich bin sehr konfliktscheu....definier(te) mich über Beziehungen....deshalb fällt es mir auch im Moment so schwer, diese Beziehung aufzugeben....
....irgendwie ist es, als würde ich mich selbst aufgeben, muss mich neu definieren...
....doch ich muss mich VORHER neu definieren, sonst ist nach der Trennung nichts mehr da von mir.....

kurz weg gehen gehört für mich dazu, um wieder kommen zu können. zu manchem brauche ich mehr und längere distanz. sonst reib ich mich auf damit. zu manchem brauch ich sehr grosse distanz, um es gut sein lassen zu können für mich.

ja, ich kenn das. In vielen Beziehungen geht es mir auch so. Nur das "zu mir zu stehen" fällt mir dabei schwer....

papa ist okay - ich bin okay. auf jedem teil ist ein schönes muster drauf.
doch wir passen in vielem wesentlichen einfach nicht zusammen. die verbindungsteile passen nicht. ein puzzleteil oder beide müsste sich kaputt machen. und dafür sind sowohl papa als auch ich zu schade.

ein wirklich schöner Vergleich, mit dem ich auch gut umgehen kann.
Unser Zusammensein verursacht für mich derzeit einfach massive Reibung - fast schon Überhitzung für mich.
Ich weiß nicht, ob ich es schaffe, wieder abzukühlen.

lg Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Liebe Karin,
mit deinen, eigentlich an deinen Mann gerichteten Worten, hast du beschrieben, was MEIN Mann empfunden haben muss, bevor er mich verlassen hat. Und in vielen Reaktionen deines Mannes habe ich MICH wiedergefunden. Warum warum habe ich das alles nicht zur rechten Zeit erkannt????

ich glaube, wenn man mitten drin steckt, erkennt man viele Dinge nicht. So wie ich jetzt wahrscheinlich auch nicht.
Mit ein wenig emotionalem Abstand - und aus der Vogelperspektive betrachtet - sieht man vieles klarer und deutlicher.

Denk dir mal den Stephansplatz in Wien voller Menschen, Trubel, Lärm, Gedränge.....du kannst nur das sehen, was vor dir ist. Würdest du diesen Platz von einem Hubschrauber aus betrachten, würdest du viel mehr Einzelheiten wahrnehmen.....

Das würde wahrscheinlich jedem so gehen. Und so mehr man emotional verhaftet ist, umso schwerer ist es, sich in die Vogelperspektive zu begeben, denke ich...

Du bist okay, liebe Karin :liebe1:
Lg Nikik
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

jetzt bin ich doch etwas verwirrt....meine Freunde beleidigen? Ich beileidige sie doch nicht...
Ich meine nur, dass ich zwar einerseits gerne in der Gesellschaft unserer Freunde bin, aber mich öfter deren Gesprächsstoff stört - z.B. gerade dann, wenn über andere Leute Privatangelegenheiten hergezogen wird, dass sich die Balken biegen. Ich fühle mich dann oft falsch am Platz - ich möchte da nicht mitreden. Mein Mann jedenfalls fühlt sich da sichtlich wohl und gießt auch noch Öl ins Feuer....damit kann ich schwer umgehen.
Ich weiß auch warum: weil ich einen sehr stark ausgeprägten Gerechtigkeitssinn habe, besonders in ethischen Angelegenheiten....da kann ich fast fanatisch werden....
Aber DARAN möchte ich nicht unbedingt arbeiten.
Ich begebe mich aber öfter trotzdem in diese Gesellschaft, weil wir ja auch sehr viel Spaß haben können gemeinsam. Aber wirklich REDEN tu ich lieber mit ausgewählten Freunden. Das hab ich damit gemeint.

du "beleidigst" niemanden. eben ;)

das "gemeinsame selbstwert stärken", wut ab bauen, ....durch "über andere her ziehen" ist eben nicht das, womit du dich sehr wohl fühlst, denke ich.

ich mich überwiegend auch nicht. obwohl ich das auch tue. allerdings eher mit guten freundinnen, die wissen...ich muss erst mal wut ab pfauchen, um dann wieder konstruktiv zu werden.
die deshalb die person, über die ich gerade "pfauche" nicht im "schlechten licht" sehen sondern mich einfach "pfauchen" lassen...ab warten, bis ich mich wieder erfangen habe.

mit nur "pfauchen" ohne weitere konstruktive schritte kann ich nicht so gut.
ebenfalls nicht mit "pfauchen", sprich "abschimpfen" zu themen, die mich nichts an-gehen. da frag ich mich: was berührt das in mir, was mich dann dazu bringt, so zu fühlen und zu reden ?

in solchen situationen "überhör" ich eben die worte. hake manchmal zum INHALT nach. das geht ja auch liebevoll.
das macht mich allerdings nicht zur guten "partnerin" für solche runden, die nur ab bauen wollen.

deshalb meide ich solche runden eher, weil ich zu viel zeit in dieser stimmung nicht als angenehm für mich empfinde. oder eben ich hake manchmal freundlich nach. ;)

es einfach lange zeit nur HIN ZU NEHMEN mag ich nicht mehr. auch auf die gefahr hin, dass manche sich gekränkt fühlen.
1) weil ich nicht "normgerecht mitspiele"
2) weil ich mich eher zurück ziehe aus der runde

ich suche lieber überwiegend auch menschen,. mit denen ich mich wirklich aus tauschen kann.

ja, das ist schon klar. Nur - ICH habe so eine Prägung, dass ICH mich dann dafür verantwortlich fühle. Ich glaube oft, ICH bin schuld an deren schlechter Laune, weil ich nicht okay bin.....das muss ich für mich erst lernen.

dürfen andere nur gute launen haben ?????????????

nähe ist in meinen augen ehrlicher ausdruck.
auch, wenn das nicht immer gut schmeckt. dennoch ist es für mich ein zeichen von wertschätzung des anderen.

ich sag ja nicht: du bist so und so....
sondern: mit mir macht das folgendes....dadurch bekomme ich das gefühl, dass....

der andere darf sein wie er/sie ist...und ich darf meine grenzen haben.

wenn beides erlaubt ist, sind konstruktive gespräche eher möglich, denke ich.
weil wir durch unseren ehrlichen ausdruck uns gegenseitig besser verstehen können.
und ohne zwang oder druck können wir uns dann besser so weit entgegen kommen, wie es gerade freiwillig und gut möglich ist

ja. mittlerweile komme ich immer wieder auf das Selbe zurück.
Es geht dort, wo ich in mir selbst keine Schuld sehe. Sehe ich in mir selbst den Auslöser, fühle ICH mich schuldig, weil ich mich (komischerweise) verantwortlich für die Gefühle anderer fühle. Ich weiß, dass ist "krankhaft" - und das ist etwas, mit dem ich unbedingt klarkommen möchte....nicht MIR die Schuld zu geben, sondern jedem seine Verantwortung zu lassen...
und auch zu der Überzeugung gelangen, dass ich auch für MICH eintreten darf - auch wenn sich andere dadurch verletzt fühlen (da kommt sofort wieder diese Frage: "darf man das?")
Auf einer höheren spirituellen Ebene hört man immer wieder, dass jede Verletzung, die man anderen antut, wieder zu einem zurückkommt - also, ist es richtig, für MICH einzutreten, auch wenn andere sich dadurch verletzt fühlen?

das lässt sich ja auch formulieren: es ist nicht meine absicht, dich zu verletzen. UND ich möchte in diesem punkt ehrlich zu dir sein.

ich mein jetzt nicht "zwanghafte ehrlichkeit" zu jedem punkt. aber zu mir wichtigem sehr wohl.
alles andere steht sonst wie eine wand zwischen mir und diesem menschen.

und ich bleib überwiegend ja auch bei mir in den aussagen. der andere ist nicht "schuld", dass ich mit etwas schlecht/kaum umgehen kann. eine andere könnte das vielleicht.
ich aber gerade kaum...und deshalb drücke ich das auch aus.

was wäre die alternative ?
schlucken, sich distanzieren (nicht kurz sondern innerlich immer weiter,...) und wegen zahnpastatuben sich "gegenseitig niedermachen" ?????????

tut das nicht viel mehr weh ????????????????????????????????????

das kann ich ebenfalls sagen...dass ich das so sehe.

selbst wünsche ich mir...gerade von meinem partner und auch guten freunden (freundinnen) ehrlichen, wertschätzenden !! ausdruck. zu ihnen/ mir wichtigen themen.
auch, wenns manchmal weh tut....ich bin bereit, da an mir und der situation zu wachsen. weil die alternative ist für mich das wirklich destruktive.

alles liebe !

Wasserfall

p.s.: wenn ich wieder das dreieck nehme....

ich seh das so:

links sage ich nichts, unterdrücke mich, nehme alles an mich....ich muss mich ändern...
rechts "falle ich über den anderen her", gebe ihm die "schuld"...er muss sich ändern....

im "zusammenschluss des wesentlichen": keiner muss sich ändern, keiner hat schuld.

ich drücke aus, was deines mit mir macht...welches bedürfnis ich daraus habe... UND wertschätze dich dabei ebenso mit deinen bedürfnissen

wir hören einfach zu, versuchen zu verstehen.
damit beginnt sowieso eine dynamik, in der freiwilliges passiert...soweit es gut passt für jeden.
so lange der austausch im gange bleibt.

welches bedürfnis ich daraus habe...

damit meine ich jetzt nicht: DU darfst nicht mehr....(= lösungsvorstellung)

sondern: ich möchte das gefühl haben, dass.....
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Auf einer höheren spirituellen Ebene hört man immer wieder, dass jede Verletzung, die man anderen antut, wieder zu einem zurückkommt

ich glaub nicht, dass das "zwingend" eins zu eins ist.
allerdings glaube ich schon, dass ich das begünstige...

also. wenn ich mich ehrlich zeige, traut sich der andere das vielleicht ! auch mehr....
wenn ich meine bedürfnisse formuliere, gestehe ich das dem anderen ja in gleichem maße zu. dadurch traut er/sie sich das vielleicht! auch freier.

wenn ich z.b. sage: ich fühle mich dadurch von dir abgewertet...also ist mein wunsch: ich möchte gerne das gefühl haben, dass du mich als mensch schätzt. auch und vor allem das siehst, was du toll an mir findest.
dadurch wird das andere, was dir nicht so gut schmeckt...im ganzen weniger gewichtig. das empfinde ich dann als "fair", da fühl ich mich dann als "ganzer mensch" gesehen.

wenn ich hinter den worten auf den INHALT höre und nach frage, hört der andere vielleicht!! mit der zeit auch mehr darauf.
ich kanns ihm aber leichter machen...und somit vor allem mir...und gleich DIREKT sprechen. vielleicht !! traut sich das der/die andere mit der zeit auch mehr.

:flower2:
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

liebe niki,

auch mir kommen die tränen, meine kollegin hat mich schon gefragt, was los sei...

Ich bin wütend AUF MICH, weil ich nicht genug innere Stärke besitze, auf die Anerkennung anderer angewiesen bin,
ich bin wütend auf MICH, weil ich (noch nicht) so lebe, wie es meinem eigenen Inneren wirklich entspreche - im Gegenteil, mich öfter der Masse (unserem Freundeskreis) anpasse, obwohl ich merke, da passe ich nicht hin....
Ich bin wütend, weil ich meine Wünsche und Ansichten nicht wirklich für mich vertrete, sondern mich sehr der Masse anpasse...
ich glaube, du bist im positiven sinne schon ganz weit in diesem, deinem lebensprozess und ich glaube, dass du nur noch nicht weisst, wie du es letztendlich umsetzen wirst.

Es ist so, dass unser Kind natürlich oft bockig ist (sie ist 14!) - und wenn sie dann zu ihm bockig ist, nicht auf ihn hört oder ihn abweist, wenn er mit ihr reden will (was meines Erachtens in diesem Alter dazugehört - und ich nicht persönlich nehmen würde) - da reagiert er zutiefst gekränkt, zieht sich schmollend zurück, und meint: Seine Tochter will ihn ja nicht mehr. Er spricht jetzt nicht mehr mit ihr, bis SIE sich entschuldigen kommt...Meines Erachtens stellt er sich damit auf IHRE Stufe.....und reagiert nicht wie ein Elternteil, der das Kind führen soll, ihm Grenzen aufzeigen usw.
irgendwie assoziieren väter immer, ihre töchter hätten alle negativen charaktereigenschaften der mutter geerbt bzw. würden diese repräsentieren. wenn es mit der mutter nicht klappt, projizieren sie das auf ihre töchter und fühlen sich abgelehnt. das war bei meinem vater so, das sehe ich auch bei meinem freund, in bezug auf seine jüngste tochter.

Natürlich hatte ich ihn immer "gern" - das hab ich auch jetzt noch. Doch ich war schon zu Anfang unserer Beziehung mal froh, wenn er mal nicht da war. Er hat mich immer ziemlich bedrängt, zu IHM zu gehören....und ich hab mitgespielt, fühlte mich geschmeichelt, erwachsen und geborgen.

ich erkenne gerade parallelen zwischen deinem mann und mir ;-) ich hab' auch immer für und um die liebe gekämpft.

So naiv es vielleicht klingt: ich möchte noch warten, bis für ihn die Lage auch so klar ist, wie für mich. Er spürt ja, dass ich mich entferne - und er leidet ja auch. Vielleicht kommt er auch bald so weit, dass er sagt, so kann es nicht mehr weitergehen. Dann würde es mir auch leichter fallen, die Trennung anzusprechen und einzuleiten.
Ich möchte das möglichst ohne große Kränkungen - darum möchte ich noch warten. Ich glaub, es ist zu früh. Jetzt würde noch viel Glas zu Bruche gehen....

das kann ich verstehen, ich hoffe, diese rechnung geht für dich auf.

alles liebe
pisces
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

ja, so sehe ich es auch. obwohl ich noch immer verzweifelt eine Ausformung suche, wie sie doch zusammenpassen könnten....
....und zwar aus dem Beweggrund, "weil ich doch bis jetzt immer alles hingekriegt habe, und das sollte ich nicht können?" Versagen....? Ich schaff doch sonst immer alles....

*lach* sorry, heute kommen so viele antworten von mir.
es stecken in meinen augen so viele themen in deinen antworten.

ich glaube schon,dass du das grundsätzlich schaffen kannst....allerdings hängt dieses "projekt" nicht von dir allein ab. du kannst deinen mann immer wieder dazu "einladen". zum gemeinsamen austausch (zu den wesentlichen punkten der themen, gerade männer sind beim "ganzen" oft "überfordert" ;) )

allerdings...es ist eben die frage, ob es ein jahr dauert...oder 10...oder 150.

und vor allem: weiss dein mann, welches "projekt" du da gerne mit ihm gestalten würdest ? was wäre das gemeinsame ziel, mal ganz grob definiert...kann das auch seines sein ?
denn ohne diese information wird er wenig dazu ein bringen können.

es ist eben die frage, ob du 150 jahre zeit hast ;) um das zu er- "schaffen"...gemeinsam....was du dir im wesentlichen ! wünscht.

und es ist in meinen augen auch die frage, ob dein mann nicht die alternative (auswahl) haben sollte. mal schaun gemeinsam, welches ziel unser "projekt" haben könnte...lässt sich da überhaupt ein gemeinsames zielbild finden ?

weil ohne geht sowieso euer zusammenleben "den bach runter". und wenn du sowieso "raus willst" aus der beziehung, weil dir die themen zu viel und zu anstrengend und vor allem zu lange dauernd vor kommen....dann wäre er der erste, der es real dann auch bald erfahren sollte.

nicht gleich unbedingt das thema trennung (= lösung wort wörtlich ;) )....sondern die tatsache deiner gefühle. dass dir die trennenden themen zu viel und zu unbewältigbar in naher !! zukunft erscheinen.
DANN darüber sprechen, wie es IHM damit ergeht....und dann, was nun gemeinsam tun damit....

klar wird er nicht unbedingt begeistert sein....aber er kann sich dann endlich orientieren zu dem, was er sowieso schon lange spürt.

alles liebe !

Wasserfall
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Hi ihr Lieben,
danke für eure ausführlichen Beiträge :liebe1:

Ich bin echt froh darüber, es kommen so immer wieder Inputs in meine Richtung. Ich bin nur im Moment schon ziemlich ausgelaugt, nur kurz zu diesem Satz noch:


von Wasserfall
nicht gleich unbedingt das thema trennung (= lösung wort wörtlich )....sondern die tatsache deiner gefühle. dass dir die trennenden themen zu viel und zu unbewältigbar in naher !! zukunft erscheinen.
DANN darüber sprechen, wie es IHM damit ergeht....und dann, was nun gemeinsam tun damit....

ich versuch schon in letzter Zeit, das zu kommunizieren, was ich gerne möchte - die Bedürfnisse die ich habe darzustellen;
und mit ihm zu kommunizieren, in welchen Belangen wir scheinbar anderer Ansicht sind.
Ich hoffe, dass wir auf diese Weise gemeinsam mehr und mehr Bedürfnisse (auch von seiner Seite) ansprechen - und schauen, in welcher Weise wir da übereinstimmen, und wo auch nicht.
Ich nehme an, mit der Zeit wird auch ihm bewusst werden (wenn er es nicht eh schon weiß), dass wir eigentlich nicht viel gemeinsam haben - und dann ist es Zeit, über die Zukunft zu sprechen - ob Trennung oder nicht....

Ich brauch wahrscheinlich wieder mal Geduld. Ich hätte am liebsten alles schon morgen gelöst....das geht halt nicht...

so, jetzt muss ich noch ein bisschen lernen. Ich schau später sicher noch mal rein...
Ich danke euch, dass ihr da seid! Ich wüsste nicht, was ich ohne euch täte...!!!
Alles, alles Liebe!
Niki
 
AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

hallo Niki !

Ich bin nur im Moment schon ziemlich ausgelaugt....

sorry, ich wollte da nicht "antreiben". was dir gerade und in welchem tempo gut tut...das kannst nur du spüren.

ich versuch schon in letzter Zeit, das zu kommunizieren, was ich gerne möchte - die Bedürfnisse die ich habe darzustellen;
und mit ihm zu kommunizieren, in welchen Belangen wir scheinbar anderer Ansicht sind.
Ich hoffe, dass wir auf diese Weise gemeinsam mehr und mehr Bedürfnisse (auch von seiner Seite) ansprechen - und schauen, in welcher Weise wir da übereinstimmen, und wo auch nicht.

das war mir nicht ersichtlich. ich dachte wohl (keine ahnung warum), dass du da mehr "ausweichst" in der praxis. war ein irrtum. :winken5:

und selbst wenn...ist es ja deine sache, wann du was...und was überhaupt unternimmst.

aus diesem "falschen bild" heraus war auch der "input" geschrieben.....im sinne von...redest du mit deinem mann darüber ?
das hab ich jetzt vermutet, statt nach zu fragen *lach*

Ich brauch wahrscheinlich wieder mal Geduld. Ich hätte am liebsten alles schon morgen gelöst....

oh ja, das kenn ich....gut, dass du da auf deine "energiereserven" schaust. und vom ausgelaugt sein weg mal wieder kraft tanken....

liebe grüsse !

:daisy: Wasserfall
 
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AW: Reicht Akzeptanz für eine Ehe?

Liebe Niki,
liebe Wasserfall,

besonders lieben Dank an euch für eure verständnisvollen Worte.

Heute war ich tatsächlich ziemlich durch den Wind. Es war ein heftiger Mix aus Schuldgefühlen, Unverständnis, und, allem voran, ziemlich traurigem Bedauern - Bedauern über das, was nicht mehr sein durfte. Ich liebe diesen Mann immer noch und wünschte, dass dem nicht so wäre.

Heute ist mir auch ein Satz von ihm eingefallen, den ich irgendwie ganz verdrängt hatte: nachdem sein Verhältnis offen lag, sagte er "... und ich habe die ganze Zeit nie aufgehört, dich zu lieben".
Unter dem ganzen Schutthaufen von Verlustangst und Kränkung hatte ich es wohl versäumt, ihm zu glauben.

Egal - seit heute Vormittag habe ich mehrere Runden über dem Stephansplatz
mit dem Hubschrauber gedreht ...

Danke nochmal an euch!
lieben Gruß,
Karin
 
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