"schlechte" Menschen

ChrisTina

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Rehi Andi,

ich beziehe mich auf folgende Postings
Was bedeutet es für dich, wenn du von jemand anderen behauptest, dass diese Person *schlecht ist*?
weil ich für mich keinen diekten Zusammenhang mehr mit Elledanas Ausgangsposting sehe und ihren Thread nicht weiter mit meinem eigenen Thema verwässern möchte.
Für mich bedeutet es nicht viel, da ich weiß wie weit ich gehen darf um eine Person zu verletzen

Außerdem versuche ich auch, dass ich mit so vielen Menschen wie möglich gut auskomme!

glg
das beantwortet jetzt aber meine Frage nicht, was du darunter verstehst, wenn du sagst, dass *jemand schlecht ist*. du hattest geschrieben:
Alsol so gehe ich halt meistens an solche Sachen ran, denn ich würde nie sagen/denken du bist schlecht, ich bin schlecht!

ich bezeichne zwar hin und wiede rmanche als schlecht aber das ist alles, und dann nur wenn es sein muss!

glg
und ich kann nicht nachvollziehen, was du eben damit meinst, wenn du jemanden so bezeichnest - drum frag ich nach.

Ich kann mir unter der Aussage *der ist schlecht* nichts vorstellen - würds aber gerne, damit ich eben verstehen kann, worums grad geht.

Diese Aussage *ich bin nicht ok und du bist nicht ok* kommt aus der Transaktionsanalyse und für mich bedeutet das einfach, dass - jetzt speziell eben das, was dort auch mit *Retter* bezeichnet wird, Menschen sind, die lieber andere Menschen retten wollen, anstatt auf die eigenen Probleme schauen zu müssen.

Für mich bedeutet *ich bin ok und du bist nicht ok* jedoch NICHT, dass diese Retter *schlecht sind*. Danke für den Denkanstoss - ich bin grad drauf gekommen, dass ich Schubladen nicht mit Verurteilungen gleich setze. Denn dass ein Retter ein Retter ist, ist eine von vielen Schubladen, in welchen ich persönlich Menschen katalogisiere - das heißt aber nicht, dass ich die Menschen deswegen verurteile und als schlecht erachte, was immer das jetzt heissen kann.

Ich weiß, was es bedeutet, wenn ich sage *mir ist schlecht* aber ich kann nicht nachvollziehen, was ein Mensch tun muss, damit ich von ihm sagen würde, dass er schlecht ist. Vielleicht kannst mir ja noch ein Beispiel dazu geben.

Die Ausgangspostings dazu waren
Hi Ihrs,

genial, mal *mein* Thema von wem anderen angefangen :)

Ich hab noch ne Ergänzung zum bereits geschriebenen. Täter + Opfer + Retter kommt ja aus der Transaktionsanalyse, wie auch die ok-Positionen, aber es gibt auch keine wirkliche Lösungsmöglichkeit, ausser, sich aus derartigen Dramen raus zu halten.

Bei meiner Trinergy-Ausbildung haben wir dann die transformierten Positionen kennen gelernt, in welchen zwar die Grundpositionen im ansatz auch vorhanden sind, aber eben nicht als Drama gelebt werden - das wären dann Macher + Muse + Mentor.

Im NLP gibt es den sogenannten Disney-Prozeß, wo es um Träumer + Realist + Kritiker geht - aber auch die sind etwas dramatisch *angehaucht*.

Wenn wir jetzt die 3 mit den OK-Positionen in Verbindung bringen käme folgendes raus:

Täter ==> ich bin ok + du bist nicht ok
Opfer ==> ich bin nicht ok + du bist ok
Retter ==> ich bin nicht ok + du bist nicht ok

Und hiermit kommen wir zu (m)einer Lösung des Dramas - indem wir nicht nur dem Anderen, sondern uns selbst zugestehen, dass wir beide ok sind - dadurch kommen wir automatisch aus dem Drama raus und in Win-Win-Positionen hinein.

Doch ich möchte noch weiter gehen - was, wenn ich erkenne, dass ich Täter bin - und mir deswegen Stress mache - dann kommt das innere Drama zum tragen - und bei vielen Menschen ist genau dieses innere Drama das größere.

Zumindest bei mir wars das über Jahrzehnte. Und seit ich es schaffe, mich - auch trotz des inneren Dramas - selbst zu lieben, wird das Drama auch immer weniger dramatisch - und auch der Stress immer weniger.

Liebe ChrisTina,
du hast das alles sehr gut geschrieben, nur eine kleine Sache ist mir aufgefallen.

Ich weiß nicht ob das jeder so sieht, denn es ist meine persönlliche Ansicht!
Warum muss der "Retter" immer sehen, dass beide nicht okey sind?
Also ich hab schon des öfteren Menschen bei solchen "Verbrechen geholfen, aberr ich denke mir dazu immer, dass jeder Mensch auf seine Art okey ist, er hat zwar Kanten und Ecken, die aber jeder hat...

Klar das dies deine persönliche Ansicht ist, und ich hoffe, dass du dich durch meinen Text nicht angegriffen fühlst!

glg

Weil wenn er davon ausgeht, dass du genauso ok bist wie ich, dann ist er kein Retter mehr sondern eben ein Mentor ;-) und dann ist es kein Drama mehr sondern beidseitig gewinnbringende Kommunikation.

Vielleicht ag ja die Eine oder der Andere auch noch was über den Begriff des *schlechten Menschen* mit diskutieren - unabhängig von stiller Gewalt.
 
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AW: "schlechte" Menschen

Hy, also eigentlich habe ich es ja falsch geschrieben! Denn im Grunde gibt es ja keine schlechten Menschen, sondern nur Menschen die schlecht handeln!

glg
 
AW: "schlechte" Menschen

Ok - dann ändere ich meine Frage um - was verstehst du darunter, wenn du schreibst, dass Menschen *schlecht handeln*?
 
AW: "schlechte" Menschen

Ich denke, dass wenn jemand schlecht Handlet, sind dies Handlungen, die andere zutiefst verletzen udn auch so tief sind, dass ich nicht darüber sprechen will!

glg
 
AW: "schlechte" Menschen

Hallo Ihr beiden! *winke winke

Also erst mal finde ich es echt toll dass Du ChrisTina "meinen" Thread nicht verwässern möchtest.

Ich hab zwar keine Ahnung was Andi meint wenn er jemanden als "schlecht" bezeichnet, allerdings kann ich Euch gerne meine eigene Erfahrung hier beisteuern - schließlich lebte ich den Archetypus der Retterin ziemlich gut. *griiins

Also - ja, ich bezeichnete andere sehr wohl als schlecht.
Für mich waren das Menschen die sich mit Angst, Leid, Seelenschmerz etc. vollstopfen, als gäbe es nix anderes auf dieser Welt. Natürlich fangen solche Menschen mit Vorliebe an zu trinken oder Drogen zu nehmen oder sie taten sonst was "passendes".

Dass ein solcher Mensch nimmt ohne zu geben, ergibt sich aus der Angstbasis die er lebt und von der er nicht ablässt. Das wollte ich nicht wahr haben und nicht akzeptieren. Das war mein Fehler.

Diese Menschen galt es in meinen Augen zu retten - weil es ihnen ja nicht gut ging / geht - weil sie sich mit negativen Energien (das sind schlechte Energien) vollstopften. Helfersyndrom hoch drei. *gg

Dass negative Energien nicht gerade gut tun, das denke ich heute auch noch - und ein Mensch der mit Leidenschaft der Angst dient und für sie so intensiv lebt, dass er sein eigenes Leben für sie opfert, der hat sich in meiner Wertung sehr wohl der dunklen Seite verschrieben; bis er eben umkehrt. Aber bis er das tut, ist er was er ist - mit negativen Energien vollgepumpt.

Aber wie gesagt - solche Menschen sind halt auch hier auf der Erde - das ist völlig OK für mich.

LG Elladana
 
AW: "schlechte" Menschen

Ja, für mich ist es auch okey, dass es solche Menschen gibt. Nur sagen wir mal so, was passiert ist hat jetzt etwas mit dem Täteropfersyndrom zu tun, denn dies was ich da erlebt habe ist einfach nur widerlich.

An Elladana: wieder mal super geschrieben
 
AW: "schlechte" Menschen

Ich möchte noch ergänzen:

Sicher kann man solchen Menschen helfen - aber eben wirklich nur, wenn sie erst mal eine Entscheidung getroffen haben, bei sie klar machen dass sie da wo sie drin hängen wirklich raus wollen.

GlG Elladana
 
AW: "schlechte" Menschen

Ja, schon!
Aber manche sdenken, sie kommen gut an, aber wissen, dass sie hilfe brauchen und trotzdem nicht annehmen!

glg Andreas
 
AW: "schlechte" Menschen

Ja, schon!
Aber manche sdenken, sie kommen gut an, aber wissen, dass sie hilfe brauchen und trotzdem nicht annehmen!

glg Andreas


Ich komm heute nicht weg .... *lach

Lieber Andi, auf so einen Menschen tät ich einfach warten bis er kommt.

Bussal!
 
AW: "schlechte" Menschen

Ich finde einen Menschen, wie du Elladana ihn beschreibst, nicht schlecht.
LG
Elke
 
AW: "schlechte" Menschen

Okey, dann fang ich mal an zu erzählen:
Bei mir in der Klasse ist ein Junge, der andere Leute aufzieht und zwar damit, dass deren Vater gestorben ist, und auch darüber wie sie aussehen oder was sie machen!

Okey es ist wirklich sehr tief, wenn jemand so etwas macht, doch da ich ja schon etwas "reif" bin, dachte ich mir, dass ich es auch mal von seiner Sicht ansehen sollte:
Er ist reich, hat sein Lebenlang alles "in den Ar+++ geschoben bekommen" und dann aufeinmal kommt er in die große weite Welt, wo nicht mehr alles so nach seinem Kopf läuft wie zuvor. Und da er, meines Erachtens, auch Probleme mit seiner Mutter hat- sein Vater ist nie zu Hause- und sie sich (meistens) nur anschreihen, denke ich dass er es als Aufmerksamkeit bezeichnet, wenn sich anderen über ihn ärgern und ihn beschimpfen, da er von zu Hause nichts anderes kennt. Und daher denke ich weiter, dass er dies als "volkommene" Aufmerksamkeit ansieht, die er zu Hause nicht bekommt, und daher er immer andere Niedermachen muss, da er so "seine Art von Aufmerksamkeit" bekommt.
Also denke ich mir, dass es für ihn auch sehr schwer ist, und er sich nicht wirklich vorstellen kann, wie sehr er einen Menschen, mit dem was er sagt verletzt, und es deshalb tut! Denn auf der einen Seite tut er mir leid, aber auf der anderen Seite ist es sehr schwer mit so einen Menschen auszukommen, auch wenn man (circa) weiß, was in so einen Vorgeht.

Ich habe mehrfach versucht mit ihm Freundschaft zu schließen, doch da er seine eigene Art hat, die sehr sehr kompliziert ist, gingen diese versuche dauernd schief, klar ich versuche seine beleidigenden Kommentare zu überhören, aber wenn er 6 Stunden am Tag, 5 Tage die Woche, nur auf eine Person geht, ist das sehr schwer für einen Menschen, diese verbale Gewalt weckzu stecken, bis jetzt kann ich es sehr gut verarbeiten, da ich auch "sein zweites Gesicht kenne", aber leider nicht alle denken so weit wie ich, und reagieren über, klar es ist schwer bei so viel beleidigungen ruhig zu bleiben.

Sicher, habe ich mich auch schon mal gefragt, warum er diese dumme Fassade nicht einfach lässt? Meiner Meinung nahc, sit die Antwort sehr einfach: Er hat Angst, dass er dann "seine" Aufmerksamkeit nicht mehr bekommen würde, sondern Ernst genommen werden würde, was ihn aber niemand beigebracht hat und daher nicht weiß was es bedeutet Aufmerksamkeit zu erhalten!

glg
 
AW: "schlechte" Menschen

Ich finde einen Menschen, wie du Elladana ihn beschreibst, nicht schlecht.
LG
Elke

Liebe Elke!

Der Mensch selber innen drin ist nicht schlecht - niemals!

Aber er hat sich für das Negative entschieden und da machen Menschen sehr wohl Dinge die ich nimmer für gut heissen kann. Und da leben Menschen sehr wohl einen Lebensstil den ich auch nicht mehr gut heisse.

Schön wenn Du alles auf dieser Welt für gut heissen kannst - ich kann es nicht und ich möchte das auch nicht können - weil ich lieber bei aller Sicht auf die Dinge meinen Weg gehen möchte.

Mir ist meine Unterscheidungskraft mehr wert als alles Gold der Welt.

LG Elladana
 
AW: "schlechte" Menschen

Mein Vater war Trinker, mein Bruder ist es noch, ich war oder bin essgestört. Vieles das aus diesen Krankheiten resultiert ist für gesunde MEnschen nicht tragbar und das ist gut so, weil sonst ein Kranker nie die Chance auf Gesundung hätte.
Trotzdem bezeichne ich das Tun dieser Menschen nicht als schlecht und sie sind auch nicht schlecht.
Da ich vermute, dass du auch unter irgend einem tiefgreifenden Problem in deinem Leben leidest und möglicherweise dein Umfeld mit deinem daraus resultierenden Verhalten Schwierigkeiten hat, würdest du dich selber ebenfalls als schlecht einstufen müssen. Das wäre sehr schade.
LG
ELke
 
AW: "schlechte" Menschen

Es tut mir leid mit Dir, deinem Bruder und Vater. Klar, es ist vllt. nicht richtig, doch ich bezeichne nicht viele Menschen als schlecht!

glg
 
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Liebe Elke!

Mir tut das auch leid mit Deinem Vater und Deinem Bruder.

Ich komme NICHT mit allen Menschen die trinken an meine Grenzen.
Und ich lehne Menschen mit schwerwiegenden Problemen bestimmt nicht ab.

Nur unterscheide ich ob jemand nur arm ist und ewig jammert und alles und alle um sich herum schlecht macht und Unfrieden stiftet kaum dass sich zwei vertragen, oder ob jemand bereit ist die eigene Verantwortung für sein Leben zu übernehmen.

Ich bin ein Mensch der die eigene Verantwortung für sich übernehmen möchte und ich tu das auch so gut ich es kann. Wenn ich Dich mit meinem Beitrag verletzt habe, dann tut mir das ehrlich tief drin leid; und ich habe die Bitte an Dich, der Möglichkeit eines Missverständnisses Raum zu geben.

Denn - ich kenne Dich nicht und auch Deinen Bruder nicht - aber von Dir habe ich sehr wohl den Eindruck dass Du Deinen Weg in Deiner eigenen Verantwortung gehst - und damit habe ich bestimmt kein Problem.

Denn wie gesagt beurteile ich Menschen nicht nach ihren Problemen, sondern nach ihrer Bereitschaft sie zu bewältigen.

Auch in meinem Leben gab es eine Zeit da ich nicht bereit war meine Verantwortung zu tragen. Ich war Opfer und ich war Täter - und beides war ich nicht zu knapp. :)
Ich habe ganz schön Mist gebaut und viel Leid verbreitet.
Das war so - und es war mir nicht zu helfen - bis ich es selber anders haben wollte.

Ganz liebe Grüße!
Elladana
 
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