AW: Verliebt in einen Musiker
@ MonaLise
Was erwartest du dir von diesem Thread?
Ich könnte mir vorstellen, dass es ein Versuch sein könnte, sich Klarheit zu verschaffen, warum da noch immer so eine starke Bindung bzw. Sehnsucht besteht.
Wenn ich mich irren sollte, dann korrigier mich, bitte...
Wenn nicht, dann ein paar Gedanken von mir dazu:
Wenn Beziehungen beendet werden und sie sind nicht wirklich gelöst, weil es eben die Umstände waren, die einen mehr oder weniger dazu gezwungen haben (wie der Freund, der ihn gezwungen hatte, keinen Kontakt mehr zu Dir zu haben als Beispiel, dadurch konntest Du das nicht komplett bereinigen), dann bleiben "Knöpfe", die einen die komplette Lösung verbieten.
Ungesagtes wirkt nach. Ungeklärtes schafft Rätsel, die einen noch Jahre beschäftigen können. Da ist nichts geklärt, da ist nichts "vorbei" und abgeschlossen.
Das ist so ähnlich wie der Unterschied zwischen einer Scheidung und dem Tod des Partners. Bei einer Scheidung ist man möglicherweise durch die Hölle gegangen, hat letztendlich die Chance gehabt, den Partner wirklich so zu sehen, wie er tatsächlich agieren kann, das mag desillusionierend sein, aber man kann dadurch auch (meistens) gut abschließen.
Während wenn ein Mensch plötzlich aus dem Leben gerissen wird, so ist nichts geklärt, alles offen, der Mensch wird ewig auf einem Stockerl stehen, wo ein anderer Partner nicht mehr hinauf kommen kann.
Und so ähnlich könnte es bei Dir gelaufen sein, dass alles zu plötzlich ging, zu ungeklärt, zu viele Dinge offen geblieben sind.
Fragen, deren Antwort Du nie gekriegt hast...
DAS bindet. Während er abgeschlossen hatte, egal wie schmerzhaft das für ihn auch gewesen sein mag - bei Dir konnte dieser Prozess nicht stattfinden.
Daher ist das Reden in diesem Thread darüber durchaus sinnvoll, finde ich.
Das ganze in Gedanken nochmal aufrollen, nochmal durchleben, vielleicht Antworten finden, die nie gegeben wurden...das kann eine Chance sein, sich innerlich zu lösen, abzuschließen mit der Vergangenheit.
Ich würde mir an Deiner Stelle auch die Frage stellen, wie ein Leben an seiner Seite wohl tatsächlich ausgesehen hätte...
Hättest Du es auf lange Sicht ertragen, mit den Groupies leben zu können?
DAS gehört nämlich auch zu ihm, dass er das als normal empfunden hatte. Und das hätte sich nicht geändert, warum auch?
Der Grund, warum es damals zum Bruch kam, der bestünde weiterhin. Auch heute noch, nehme ich an.
Seine Frau wird das alles hinnehmen (müssen), würdest Du das gerne machen? Möchtest Du an ihrer Stelle sein, jeden Abend nicht zu wissen, mit wem er jetzt wohl rummacht?
Stell ich mir nicht so dolle vor. Ich denke, sie hat schon auch ein hartes Los.
Oft ist es ganz gut, sich das wirklich vorzustellen, wie die Realität denn tatsächlich aussehen würde - spiel das in Gedanken mal durch und horch in Dich hinein, wie sich das HEUTE anfühlen würde.
Liebe Grüße
Reinfriede