hallo felice,
also kinder ziehen sexualität ganz sicher nicht an- sie werden von den tätern missbraucht!
bei chronischen traumatisierungen passiert zum selbstschutz etwas, was dissoziation genannt wird- das innere selbst spaltet sich ab sodass es den schmerz und die demütigung ertragen kann. leider wird dieser zustand, der während des missbrauchs hilfreich war, auch im späteren leben beibehalten- man spricht dann von spaltung. verschiedene innere Anteile (die jeder nicht traumatisierte mensch auch besitzt) werden abgespalten und reagieren unbewusst und unkontrolliert- so gibt es auch täterloyale anteile oder anteile, die sich mit dem täter identifizieren! das war als kind überlebensnotwendig, da das kind bindung brauchte- diejenigen die für es sorgten fügten aber gleichzeitig großen schmerz zu. sie konnten kein gesundes selbstbewusstsein aufbauen, können keine grenzen setzen, da sie das nie gelernt haben und auch ihre grenzen nie respektiert wurden. sie wurden gedrillt, das sie selbst schuld seien oder vielleicht sogar, es selbst gewollt zu haben. so können sie ihren eigenen gefühlen und wahrnehmungen nicht mehr trauen. das ist mitunter ein grund, warum viele menschen, die bereits als kind missbraucht wurden, auch im späteren leben wieder zu opfern werden.
die Täter spüren das- es kommt kein klares nein, vielleicht wird sogar provoziert, die opfer haben kein gefühl für eine normale distanz- wirken oft distanzlos.
liebe felice, da du dich mit traumatisierten menschen auseinandersetzt und versuchst ihnen zu helfen, möchte ich dir raten, dich mit der traumathematik auseinanderzusetzen, du wirst sehen- es ist eine hoch komplexe und äußerst sensible materie. eine literaturempfehlung wäre: luise reddemann "imagination als heilsame kraft" oder "traumazentrierte psychotherapie" sowie michaela huber: "trauma und die folgen"
alles liebe bettymas