Beinahe so wie vorher

Hallo Ihr Lieben,
hallo Nemo,

war etwa außer Gefecht und hatte auch nicht viel Neues zu erzählen.

Ja Nemo, an der Stelle bin ich auch angekommen. Ich darf es jetzt nicht zu persönlich nehmen, es liegen bei ihm sehr viele existenzielle Dinge gleichzeitig an. Bevor er am letzten Freitag in den langgeplanten Urlaub (eine Woche Östereich zum Ski) gefahren ist, habe ich ihm trotzdem nochmal meine Überlegungen zur "Lage" nahegelegt.
Er meint nicht, dass er Zeit schindet, und besteht auch darauf, dass er nicht die Zeit braucht, um etwa einen Sinn in der Aufrechterhaltung der Ehe zu suchen. Da bin ich wirklich nicht sicher. Ich denke, dass Zeit brauchen oder zu sagen ich werde mich trennen wirklich zwei grundverschiedene Dinge sind. Ich kann akzeptieren, dass die Trennung nach so einer langen Beziehung auch länger dauert. Aber der Ausgangspunkt ist nicht: ich brauche jetzt Zeit (Gegenfrage: wofür?), sondern: ich werde mich trennen, dafür brauche ich Zeit. Das habe ich ihm gesagt. Und das ich denke, dass Provisorien lange halten...manchmal ein Leben.
Er war doch etwas sauer, auch wenn er meine Einstellung nachvollziehen kann. Ich überlasse es ihm, was auch sonst. Aber ich werde nicht lange warten. Dieser Zustand ist für mich einfach weiter unsicher. Könnte ich sicher sein, dann ginge es mir auch besser. Ob er sich trennt, muss ihm doch klar sein, was soll denn nun noch alles passieren, was zur Entscheidung hilft?
Er sagt, ich mache Druck, also werde ich mich nach seinem Urlaub (mit Frau und einem Kumpel - nicht dem Besagten) ziemlich dünn machen, damit er in Ruhe überlegen kann.

Liebe Grüße
Andrea
 
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Hallo Ihr Lieben,

ausgehend von der Frage, seid Ihr mit Eurem Partner glücklich, komme ich mal wieder zur Sache.
Weil es wirklich unzumutbar ist, den ganzen Talk zu lesen, greife ich mal etwas zurück.

Der Mann, mit dem ich seit über drei Jahren eine Beziehung habe, ist verheiratet. Er hatte nie vor sich zu trennen, ich hatte trotzdem immer darauf gehofft, weil ich der Realität einfach nicht ins Auge sehen wollte. Ich habe sehr gelitten, war depressiv und habe das Spiel trotzdem weiter mitgespielt, nach seinen Regeln. Ich mache seit etwas über einem Jahr eine Therapie bei einem Psychologen, weil so vieles zusammenlief, und ich in fast allen Lebensbereichen nur noch unlösbare Probleme sah.
Ende letzten Jahres war für mich klar, dass ich diese Beziehung so nicht mehr will. Das ich nicht mehr leiden will und mehr verdient habe, als einen Mann der nicht zu mir steht. Wir sind Musiker, er lebt davon, ich Gott sei Dank nicht. Silvester habe ich Schluss gemacht und auch unser gemeinsames musikalisches Projekt gecancelt. Es war ein Schock für ihn, weil er nie damit gerechnet hat, das ich irgendwann mal konsequent sein würde. Ich habe immer nur gejammert.
Er hat gelitten, es jedoch hingenommen und eine Trennung weiterhin nicht in Betracht gezogen. Seine Frau hätte das nicht verdient, lange Ehe, die üblichen Sprüche. Dann erfuhr er, dass auch sie seit über zwei Jahren ein Verhältnis mit einem Freund der Familie hat. Die ganz böse Variante, mit gemeinsamer Freizeit, eben ein Freund.
Darauf hat er alles auf den Tisch gepackt, mit ihr geredet und ist also seit Februar dabei "sich zu trennen". Es wird also seit 10 Wochen geredet und nicht gehandelt.

Wir haben unsere Beziehung sofort nach der Aussprache wieder aufgenommen - wieder illegal und damit habe ich inzwischen ein Riesenproblem. Er meint es spiele keine Rolle, ob sie es jetzt wisse oder nicht. Die Messen seien gesungen. Abgesehen davon, dass es wirklich einen Haufen Dinge gibt, die die beiden nicht auf die Schnelle klären können, sehe ich keine Notwendigkeit dafür, dass unsere Beziehung wieder auf einer Unehrlichkeit aufbaut. Ich will endlich klare Verhältnisse. Weil er so darauf besteht, sich nicht auch noch in diesem Punkt mit ihr auseinandersetzen zu müssen - er hatte ihr ja gesagt, dass ich die Beziehung beendet hatte - habe ich wirklich das Gefühl, dass er überhaupt nicht weiß, was er will. Er setzt aus meiner Sicht damit unsere Liebe auf's Spiel. Seine Trennung hat mit mir insoweit nichts zu tun. Er hat eben erkannt, dass die Ehe nicht mehr zu retten ist und will auch nicht mehr. Eine erotische Beziehung war diese Ehe schon lange nicht mehr. Nun will sie die Ehe erhalten, egal wie, auch ohne Erotik und er nicht. Da sollte es doch eher angebracht sein, dass er ihr sagt, dass wir wieder zusammen sind. Ich finde ihn so feige und habe echte Zweifel, ob aus dem, was wir jetzt miteinander haben überhaupt noch eine normale Beziehung, bzw. die Beziehung werden kann, die ich mir vorstelle.

Ach ja, und er steht momentan finanziell nicht wirklich auf sicheren, eigenen Füßen, was für einen Mann, der sich trennen will, ein gewaltiger Rucksack ist. Wir sind uns einig, dass er nicht zu mir ziehen kann, das würde unsere Beziehung ziemlich sicher kaputt machen. Er hat ja auch einiges aufzuarbeiten und würde sich in seiner Haut nicht wohl fühlen. Das ist wohl sein größtes Problem. Er kann nicht so, wie er würde, wenn er finanziell besser dastehen würde.

Ich will raus aus der Illegalität, aber ist das realistisch für diesen Moment? Kann ich das konsequent betreiben mit der Möglichkeit, das dies das Ende ist und diesmal richtig?

O.k. also 'ne Menge Diskussionsstoff und das oben ist der Schnee von gestern.

Liebe Grüße
Timmi
 
hi timmi,

vom schnee von gestern sind aber noch beachtliche reste übrig. von fällen wie deinem höre ich ganz oft ...


ich denke mal, ein paar ist solange nicht getrennt, solange keine räumliche trennung vorhanden und die scheidung nicht auf dem tisch ist, solange nagt jeder an seiner "ehekruste" und die frau an der seite eines solchen mannes bekommt die krümel ab. und manchmal sinds sogar felsbrocken diese krümel. ausnahmen gibt es natürlich.

du sagst ja sehr richtig selber, er muss erstmal bei sich selbst landen und in eine eigene wohnung ziehen ... das heisst, er ist noch nicht bei sich gelandet und noch bei seiner frau, im negativen oder im positiven, das ist ja egal, denn diese trennung ist seine eigene sache, da hast du nichts zu suchen, genauso wenig wie in der aufarbeitung seiner ehe.

nun hab ich gelesen, dass du beträchtliche anstrengungen gemacht hast zu dir selbst zu kommen und ich verstehe einfach nicht, warum du diesen schritt rückwärts gemacht hast, das kann dir doch überhaupt nicht gut tun! es hat sich doch überhaupt nichts geändert, er diskutiert seit monaten über trennung mit seiner frau, sagt er, seine frau will die ehe aufrecht erhalten und er hat finanzielle unsicherheiten, die ihm anscheinend nicht erlauben den schritt raus zu gehen.

ich sag dir, jemand der gehen will, der geht! das haben sooo viele frauen gemacht, mit ihren kindern in die unsicherheiten hinein, wenns an der zeit ist, dann denkt man nicht, dann geht man. warum soll er das nicht genauso tun, wenn ihm die situation so unangenehm ist?

die meisten geliebten dienen als puffer, als nahrung um die ehe aufrecht zu erhalten und viele männer gehen überhaupt nie raus! auch wenn sie die notwendigen mittel hätten.

einen menschen sollte man an seinen taten messen, mehr als an seinen worten und sich selbst als frau soviel wert geben, dass man nicht als rettungsring für nen verlorenen mann da steht! wenn du dich dir selbst gegenüber wieder gut fühlen willst und nicht auf diesem ehealtar mit verbrannt werden möchtest, dann solltest du weiterhin kraft und stärke beweisen, wie du das in den letzten monaten getan hast! du hast den mut doch schon gehabt!

das ist ein rat, aus meinem erfahrungsbereich, mehr nicht ;)

lg
marie
 
Wie lange dauert eine Trennung?

Liebe Marie,
die Wahrheit kann sehr schmerzhaft sein. ich habe es anders ausgedrückt, aber sehe es in lichten Momenten genauso. Die Trennung ist seine Sache, aber ich muss für mich eine Entscheidung treffen, wenn ich mit der Situation nicht klarkomme. Das schwankt hin und her.

Ich habe den Schritt zurück gemacht, weil ich ihn liebe und weil die Situation eben nicht die gleiche ist, wie vorher. Als ich Schluss gemacht habe, war von Trennung nicht die Rede. Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, nicht mehr nur Geliebte sein zu wollen. Die Dinge liegen jetzt schon etwas anders. Aber es ist für mich absehbar, dass es wieder einen Moment geben wird, wo ich neu entscheiden muss. Nämlich dann, wenn er es nicht schafft konsequent zu gehen. Du hast sehr Recht, es ist letztlich nur die Entscheidung, die er nicht trifft. Ich glaube auch nicht, dass sich seine finanzielle Situation in absehbarer Zeit ändern wird. Er könnte gehen, ganz sicher, das sehe ich auch so. Ich verstehe seine Probleme, aber ich muss sie nicht als meine für eine unangemessen lange Zeit akzeptieren.

Ich bin schon einmal durch das Tal der Tränen gegangen und war danach so stark und so befreit. Jetzt stehe ich irgendwieder ganz blöd da und warte auf etwas, was ich nicht mal definieren kann. Ich fühle mich gezwungen stillzuhalten und sehe dafür wirklich keine Notwendigkeit mehr, nur sein Wunsch möglichst seine Ruhe zu haben.

Ich habe vor ein paar Tagen dieses Thema angesprochen. Da war er ausgesprochen sauer und gereizt. Er fühlt sich unter Druck gesetzt, von mir und von seiner Frau, und es kommen schon wieder die Sprüche, wenn ich diese Situation jetzt nicht durchstehen oder aussitzen könnte, dann geht es mit uns eben nicht. Er lässt sich nicht unter Druck setzen.

Letztlich habe ich ihm angekündigt, dass ich dieses Thema nicht mehr ansprechen, sondern handeln werde, wenn es mir reicht. Und das werde ich, so wie im Januar. Ich habe mich verändert und werde auch meine Interessen vertreten. Ich weiß nicht, wieviel Zeit für so eine Trennung angemessen ist, nach 20 Jahren geht man doch nicht in zwei Wochen auseinander. Aber wie lange ist normal. Das Scheitern der Ehe propagiert er seit Mitte Februar, also sagen wir mal zwei Monate.

Habe vorhin auch gelesen von Trennungen nach langer Zeit, von Lebensabschnitten etc. Vielleicht kann auch jemand dazu mal ein Beispiel geben. Ich kenne beide Fälle, Hals über Kopf und Krampf ohne Ende. Im letzteren Fall hat sich ein Exfreund von mir über zwei Jahre geweigert bei mir auszuziehen und ich habe es nicht geschafft konsequent zu sein. Meinen Mann habe ich wegen eines Anderen verlassen, ca. einen Monat nachdem es rauskam, mit 2 Koffern, ein paar Möbeln und meiner Tochter. Habe ihm das Haus gelassen und wollte nur in die neue Beziehung. Allerdings hat sich dies als keine taugliche Lösung erwiesen, eine gescheiterte Ehe und die Gründe dafür aufzuarbeiten.

Also,
l.G.
Timmi
 
hallo!

der rat von marie ist zwar vernünftig, aber nicht besonders einfühlend.

ich glaube, es gibt diesen spruch: die ketten einer ehe sind so schwer, dass sie oft von drei getragen sein müssen.

es gibt viele ehemänner, die geliebten haben und immer öfters ehefrauen, die
auch einen geliebten haben.

warum ist es so? die eheleute wollen die ehe aus verschiedenen meistens sehr
vernünftigen gründen behalten, aber nicht um den preis, dass sie dabei sehr unbefriedigt, unglücklich werden. darum holen sie sich eine geliebte, einen geliebten.

warum sind manche menschen bereit die rolle einer oder eines geliebten an-
zunehmen, ist auch eine interessante frage. möglicherweise wollen sich
mehrere von ihnen unbewusst nicht festbinden (mindestens am anfang der
beziehung).

timmi ging ihre beziehung in dem wissen an, dass ihr freund sich nicht
scheiden lassen möchte. es dauerte drei jahre, bis ihr klar wurde, dass sie
die beziehung auf dieser weise nicht mehr leben möchte. ihr freund wollte
sich nicht scheiden lassen und darum beendete sie die beziehung.

dann kam eine neue situation. ihr freund erfuhr über die untreue seiner ehefrau und wollte sich scheiden lassen. natürlich bekam timmi neue hoffnung und ging von neuem die beziehung zu ihrem freund an. ich finde es ganz menschlich und nachvollziehbar.

jetzt ist wieder eine neue situation. die ehefrau will sich nicht scheiden
lassen, sondern die ehe erhalten. die entscheidung des ehemannes sich
scheiden zu lassen geriet dadurch in wanken.

timmi will diese beziehung, weil sie ihren freund liebt. aber offensichtlich
möchte sie nicht mit ihm zusammenziehen. damit macht sie die entscheidung für ihn noch schwieriger. er soll einen platz, wo für ihn von der ehefrau gesorgt wurde, verlassen ohne adäquaten ersatz dafür zu bekommen - er soll für sich selbst sorgen. darum wundert mich nicht, dass er keine große lust
verspürt die scheidung durchzuziehen. er wird dabei viel verlieren und timmi
nur gewinnen.

timmi brachte drei jahre großes opfer für diese beziehung, was natürlich
ihr freund als etwas selbstverständliches sah. er wurde eigentlich von zwei frauen verwöhnt. ich weiß nicht, ob er bereit sein wird, ein opfer für die beziehung mit timmi zu bringen.

die frage ist, was soll timmi tun, was "ihrer sache" am besten dienen würde.
soll sie sich wieder von ihrem freund trennen, um ihn so schneller zu einer
entscheidung (man weiß nicht welcher) zu zwingen oder bei ihm sein und
abwarten, was geschehen wird.

er will seiner ehefrau nicht sagen, dass er wieder beziehung zu timmi hat.
vielleicht deswegen, weil er sich dadurch bessere position bei der scheidung erhofft. seine frau hat sich auch von ihrem freund getrennt oder?

aus meiner sicht wäre am besten, wenn timmi mit ihrem freund über alles
noch einmal gründlich redet - über alle ängste, unsicherheiten, unklarheiten, was man sich erhofft, was man sich wirklich wünscht usw. dann sollte sie
sich entscheiden, was sie tun wird.

es sind meine gedanken zu diesem thema.

viele grüße
...bogen
 
Hallo zusammen,

es hat alles doch zu sehr in mir gekocht und da habe ich gestern dann noch die Katze aus dem Sack gelassen.
Der gestrige Abend, den wir gemeinsam verbrachten, war getragen von Spannungen und ganz sicher eher von meiner Seite, weil ich unzufrieden bin und es gab auch wieder so eine Situation, wo ein alter Bekannter gefragt hat wer ich sei und er die Frage überhört hat.
Ich habe ihm dann noch nachts am Telefon gesagt, dass ich denke, dass wir eine Auszeit brauchen. Ich fühle mich vera... und fast in der Lage wie vorher. Er hat erzählt, dass er demnächst in sein Büro zieht, und sich selbst eine Auszeit verordnet hat von der heimischen Situation. Aber das hat mich irgendwie gestern nicht mehr beeindruckt.
Ich habe ihm gesagt, dass er sich wieder melden kann, wenn er weiß, was er will. Insbesondere was unserer Beziehung betrifft. War nicht gut formuliert und bringt mich noch weiter in eine Warteposition. Es kam einfach so über mich. Manchmal ist so etwas ja richtig, aber ich bin unsicher, ob das dazu beiträgen wird, das ich mich wieder besser fühle. Ich bin sehr traurig.

L.G.
Timmi
 
timmi schrieb:
Hallo zusammen,

es hat alles doch zu sehr in mir gekocht und da habe ich gestern dann noch die Katze aus dem Sack gelassen.
Der gestrige Abend, den wir gemeinsam verbrachten, war getragen von Spannungen und ganz sicher eher von meiner Seite, weil ich unzufrieden bin und es gab auch wieder so eine Situation, wo ein alter Bekannter gefragt hat wer ich sei und er die Frage überhört hat.
Ich habe ihm dann noch nachts am Telefon gesagt, dass ich denke, dass wir eine Auszeit brauchen. Ich fühle mich vera... und fast in der Lage wie vorher. Er hat erzählt, dass er demnächst in sein Büro zieht, und sich selbst eine Auszeit verordnet hat von der heimischen Situation. Aber das hat mich irgendwie gestern nicht mehr beeindruckt.
Ich habe ihm gesagt, dass er sich wieder melden kann, wenn er weiß, was er will. Insbesondere was unserer Beziehung betrifft. War nicht gut formuliert und bringt mich noch weiter in eine Warteposition. Es kam einfach so über mich. Manchmal ist so etwas ja richtig, aber ich bin unsicher, ob das dazu beiträgen wird, das ich mich wieder besser fühle. Ich bin sehr traurig.
...ich glaube reden hilft da nicht mehr... regenbogen
Timmi, ich denke du bist schon sehr weit. Sehr gut finde ich deine Einstellung auf keinen Fall mit ihm zusammenzuziehen - behalte sie auf alle Fälle bei!!! Warte ab, ob er wirklich auszieht - ich könnte mir auch vorstellen, dass er dann versuchen wird bei dir unterzukommen, gerade wegen der Kosten. Lass dich in in die Wartepostition drängen, du hast schon so viel geschafft. Lebe dein neu angefangenes Leben weiter :kiss4: Eigentlich wollte ich noch mehr schreiben, aber im Hintergrund ruft jemand...
LG Tarot
 
timmi schrieb:
Ich weiß nicht, wieviel Zeit für so eine Trennung angemessen ist, nach 20 Jahren geht man doch nicht in zwei Wochen auseinander. Aber wie lange ist normal. Das Scheitern der Ehe propagiert er seit Mitte Februar, also sagen wir mal zwei Monate.

Habe vorhin auch gelesen von Trennungen nach langer Zeit, von Lebensabschnitten etc. Vielleicht kann auch jemand dazu mal ein Beispiel geben.

Liebe Timmi!

Ich weiß nicht, ob meine 15 Jahre Ehe als "lang" bezeichnet werden können.... Vom ersten Mal, als das Wort Scheidung von mir (!) fiel bis zum Scheidungstermin vergingen drei Jahre. Vom ersten Mal, als er (!) damit einverstanden war, waren es sechs Tage und wir waren einvernehmlich geschieden.

Ich denke mal, dass das auch der springende Punkt ist. Wenn sich beide einig sind, ist die Trennung kein so großes Problem mehr. Wenn einer der beiden nicht will, wirds langwierig und schwierig.

Dass er ausziehen will, find ich eine gute Idee. Ich verstehe nur nicht ganz, warum er nicht zu Dir ziehen darf.

Ich meine, ich versteh schon, eine Beziehung sollte verarbeitet werden, am besten sollte man auch mal alleine zurecht gekommen sein.... Doch ganz ehrlich: die wenigsten Männer, die ich kenne, schafften das.

Ich denke, die meisten Männer (bitte nicht prügeln wegen Schubladisierens) verarbeiten ihre vorige Beziehung mithilfe ihrer nächsten.

Sicher wäre es der Idealzustand, wenn er zuerst mal alleine wohnt und ihr dann wieder zueinanderfindet, so völlig frei von "Altlasten". Aber wird das je stattfinden können?

Ich hätte Angst, er würde sich jetzt alleinegelassen fühlen und das nicht durchstehen.

Und letztendlich wieder einen Schritt zurückgehen, weil er keine Unterstützung von Dir bekommen hat, als er sie gebraucht hätte. (Ist jetzt nicht meine Meinung, sondern ich könnte mir vorstellen, dass ER das so empfinden würde!)

So, ich hoffe, Du bist mir jetzt nicht böse, weil ich da ein wenig anders denke....

Liebe Grüße
Reinfriede
 
Ihr Lieben,
er will auch garnicht zu mir ziehen. Das kann er mit seinem Ego nicht vereinbaren, wegen seiner finanziellen Situation. Er ist schon selbstbewusst genug und ich weiß auch dass er es schafft. Auf Dauer ist so eine getrennte Kiste auch nicht mein Ding. Ich suche eher die Nähe. Habe ich lange genug vermisst. Aber für unsere Beziehung wäre es so erst einmal besser.
Wenn es garnicht geht, könnte er natürlich sofort zu mir ziehen, dann hätten wir aber mehr Probleme. Es ist ein Risiko. Er muss nur erstmal konkret ausziehen wollen, dann wird man sehen. Sein Büro, eine Einzimmer-Neubauwohnung, da wird er Depressionen kriegen oder schlimmeres.

Liebe Reinfriede, so ein bischen verlassen fühlt er sich jetzt sicher, weil ich "nicht durchgehalten habe", so sieht er es wahrscheinlich. Da ist er aber auf dem falschen Dampfer. Immerhin liegen davor 3 1/2 Jahre, in denen ich darunter gelitten habe, dass ich nur die Geliebte war. Er will eben wieder den bequemeren Weg gehen, aber ich will nicht mehr. Es wird ihm im Grunde klar sein, dass ich diejenige bin, die jetzt zu Recht mal eine Ansage gemacht hat.

Er schickt mir heute zwei harmlose sms, obwohl er sms total blöd findet. Finde ich rührend, ändert aber nichts.

So, jetzt gehe ich zur Fahrschule, mache gerade meinen Motorradschein und fahre heute das erste Mal auf der Straße, grusel...

L.G.
 
hallo timmi!

vielleicht möchtest du ihn gar nicht mehr haben. also ich würde es auf
seiner stelle so empfinden. er wird sein zuhause verlieren. seine frau will ihn
zurückhaben und du hast die geduld (liebe?) verloren. bin neugierig, was er
tun wird.
bist du vielleicht unbewusst verletzt, dass er sich wegen dir nicht scheiden
lassen wollte, sondern erst wegen der untreue seiner frau?

viele grüße
...bogen
 
Hallo Regenbogen,
ich bin nicht unbewusst verletzt, sondern es ist mir sehr bewusst, dass er sich wegen mir nicht von seiner Frau trennen wollte. Deshalb habe ich im Januar "Schluss" gemacht. Wie sagt man, losgelassen. Das heißt nicht, dass ich ihn nicht liebe oder damals nicht mehr geliebt habe.
Mein Gefühl hat sich verändert, so wie die Situation eine andere ist. Jetzt bin ich eben nicht mehr bereit Kompromisse einzugehen. Dafür war ich schon einmal viel zu weit. Wenn das für ihn gleichbedeutend sein sollte, mit Geduld verlieren, könnte er doch handeln. Wer hindert ihn daran? Es passiert genau das, was er will.
"Ihn haben wollen", klingt trivial, ich weiß aber wie Du es meinst. Er war für mich immer der Einzige. Nun versuche ich mir täglich klarzumachen, dass die Welt stehen bleibt, auch wenn wir nicht zusammen kommen. Ich bin einfach realistischer und sagen wir mal, näher an meinem Selbstwertgefühl als früher.
Ob das gleichbedeutend damit ist, dass ich ihn weniger liebe, glaube ich eher nicht.
Ich mache mein Seelenheil aber nicht mehr davon abhängig, mit ihm zusammen zu sein. Wie gesagt, ich habe irgendwie eine ziemliche Traurigkeit in mir, weil ich große Angst habe, ihn jetzt zu verlieren. Wenn es so kommt, dann war er der falsche Mann. Auch das ist real.

L.G.
Timmi
 
Hi Timmi,
dein obiges Posting bestätigt, wie "weit" du schon bist. Der Verstand hat es meist schon klar, doch das Gefühl hinkt noch nach...
:kiss4: ich wünsche dir viel Kraft!
Du wirst es schaffen, egal was kommt!
LG Tarot
 
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Hi Tarot,
ich bin sogar ein bischen gespannt, was jetzt kommt. Früher hatte ich meine festen Erwartungen, unrealistische und war pausenlos enttäuscht. Das ist jetzt irgendwie anders.
Ich hatte ja lange keine Lust zu schreiben, hier im Talk, aber momentan hilft es mir gewaltig, weil ich damit gezwungen bin, eine logische Struktur in diese komplizierte Situation zu bringen. Und auf einmal ist sie garnicht mehr so kompliziert.
Er ist dran. Ganz einfach.

L.G.
Andrea :danke:
 
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