.... das Leben an mir vorbei???

AW: .... das Leben an mir vorbei???

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als Du geschrieben hattest, was Du an Deiner Mutter nicht gut fändest. Und Abendsonne - Du bist auf dem besten Weg, es ihr gleichzutun.

Du hattest an ihr kritisiert (z.B. die Sache mit dem Kinderwagen, Du erinnerst Dich?), dass sie immer dachte, es geschähe ihr bitteres Unrecht, sie sei immer das Opfer und alle anderen um sie herum wären schuld.

Schau mal hin, was Du inzwischen erfolgreich praktizierst.

Und solange Du glaubst, dass andere für Deinen weiteren Lebensverlauf die Verantwortung tragen, solange wirst Du in dieser Rolle verharren und keinen Millimeter weiterkommen.
aber damals gings ja doch auch um vieles mehr als mich über sie, meine mutter zu beklagen. es ging darum, dass auch MEINE mutter mich in die täterrolle drängte. und ich hatte auch definitiv schuldgefühle bzw. war sehr hin und hergerissen..
meine mutter tat ja immer sehr viel für mich. und ich konnte einfach nicht dankbar sein, geschweige denn sie wirklich lieben.

dieses von dir, liebe reinfriede, angesprochene erlebnis "kinderwagen" war dann ein schlüsselerlebnis. meine mutter hatte mir wieder mal mehr was gutes getan, meinte, ein neuer kinderwagen wäre angebracht,
und in diesem zusammenhang machte sie sich verantwortlich (ja, es war so, weil sie mit ihm wegging, obwohls nicht passend war), dass mein kleiner bub mit eineinhalb jahren plötzlich verschwunden war.

ich war damals nicht sehr erfreut, dass sie ihn einfach verloren hatte in diesem einkaufstempel, klar, aber es kann jedem passieren. . meine mutter war aber einfach bewegungsstarr, stand einfach still, DAS konnte ich nicht verstehen.

ich wurde immer verzweifelter und verzweifelter, war völlig auf mich gestellt, war schon 10 minuten unterwegs, oder es waren 20 minuten, jedenfalls eine ewigkeit!!!

war fast in einem ausnahmezustand, es ging schließlich um meinen kleinen buben, der nicht mehr zu finden war

----
und plötzlich kam da diese glocke von verkäuferinnen auf mich zu, meine hochrote in tränen aufgelöste mutter in der mitte gestützt, ich werde dieses bild nie, niemals vergessen!!!!!!
ich schnauzte meine mutter an, dass vom heulen mein sohn auch nicht auftauchen würden, und ob mir denn keiner helfen kann,

und dann wurde noch immer ICH angeflegelter, wie ich denn mit meiner mutter umginge!!!!! :clown: in SO einer situation.

da wurde mir mit einem schlag klar, dass es schon immer so war, dass ich schon ewig auf mich selber gestellt bin, und meine mutter von mir dennoch das letzte an energie für sie abverlangt ("liebe mich doch, schau, was ich alles mache für dich"), sie hat mir niemals stärke gezeigt, vorgelebt, MIR etwas anderes als materialien gegeben, die ich nicht wirklich brauchte,

und es hat mich hat es plötzlich gar nicht mehr gewundert, dass ich sie nicht lieben kann.

mir wurde auch die wertigkeit ihrer "gaben" bewusst, in welchem zusammenhang ich nicht dankbar sein konnte etc.etc. --- und ich hab mich plötzlich verstanden und konnte mich freisprechen von meiner eigenen schuldzuweisung.
.....


manche haben natürlich nicht begriffen, um was es damals ging bei dieser "schwammigen darstellung" meiner geschichte.
es sieht jemand nur das, was er sehen will.

so haben einige natürlich den eindruck gehabt, ich klage meine mutter an wegen ihrer opferrolle, in der sie sich zeigt, ich klage sie an in ihrem armen-ich-gehabe, und bin selber so.

man kann es immer sehen wie man will.

ich konnte mich von diesem zeitpunkt an vollständig verstehen, und seit diesem zeitpunkt kann ich auch meine mutter lassen, wie sie ist. so kommt man weiter,
und um genau DAS geht es.


lg abendsonne
 
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AW: .... das Leben an mir vorbei???

Ein typisches Beispiel - ich bin verliebt - schreib demjenigen, ich freu mich auf unser Wiedersehen voriges Wochenende
liebe christina,

ich hab dich sehr bewundert, dass du so schadlos nach diesem krassen schlüsselerlebnis den absprung geschafft hast, ja,
und als ich das vom verliebt-sein gelesen habe, hab ich mich sehr gefreut für dich,

aber man sieht, dass es dennoch viel leichter geht, wenn man jemanden hat, auf den man sich zumindest gedanklich stützen kann.

es geht dann einfach alles leichter von statten, auch wenn NEUE probleme damit verbunden sind, aber man kommt somit vom "alten" leben viel leichter weg.

und wenn diese neue beziehung ev. in brüche geht, so war sie dennoch dieses berühmte sprungbrett, das es dir leichter gemacht hat, dich vom alten zu lösen.

wünsche dir von herzen alles alles gute für deinen neuen lebensabschnitt!!!!!

lg abendsonne
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Es geht also schlicht weg darum, ob jemand in Richtung Transfomation (Auflösung & Ausstieg) gehen möchte oder nicht.

Ich beschreibe jetzt mal, wie ICH mich als Opfer erlebe. Ich erlebe eine Situation (nehmen wir ne Dienstbesprechung her) in der ich niedergemacht werde (zB überzogene Kritik). Erst mal spüre ich in der Magengegend eine Art Faust einfahren - oder ich nehme die Attake gegen mich auf andere Art und Weise körperlich wahr.

Dann reagiere ich oder ich reagiere indem ich nicht reagiere ... das ist meist wenig bedeutend.

Anschließend - und jetzt kommt der springede Punkt - sitze ich dann im Auto oder zu Hause und denke und denke und denke ... und kann es nicht fassen wie gemein das heute war ... und denke in die Art WIE mir diese Kritik gesagt wurde - welch Frechheit .... und ich denke daran was wohl die anderen dazu sagen - ob die das auch so sehen .... und dann denke ich wieso der Chef so ist dass er SOETWAS tut ... dann frage ich mich noch warum ich so bestraft werde im Leben ... und ob mich nicht mal mehr der liebe Gott lieb hat ... letztlich ist mir klar, keiner mag mich, alles ist beschi.... und schwer.

Es ist also schön zu sehen, dass es möglich ist durch eine einzige Aussage in einer Dienstbesprechung an Gott und der Welt zu zweifeln.

Das schlimme ist, dass man es wirklich so FÜHLT - in diesem Moment - in diesen Stunden. Man fühlt sich hintergangen und von Gott und der Welt im Stich gelassen.

Nun beschäftige ich mich damit und beginne zu erkennen, dass ich mir nichts Gutes tu wenn ich die Chefaussagen derart "zelipriere".
Der Kopf weiß nun, dass es Schwachsinn ist dem ganzen so viel Energie (Stoff) zu geben.

Bei mir ist es so, dass dieses "sich bewusst werden" langsam und schrittweise auf den Emotionalbereich ausdehnt. Ichbeobachte dann meine Fortschritte - ich erkenne, dass ich keine Faust in der Magegend mehr verspüre (JUHUUU Selbstlob folgt) .... dann erkenne ich, dass ich nur mehr 2 Stunden die erfahrene Gemeinheit zelipriere und nicht mehr 4 Stunden so wie früher (JUHUUU Selbstlob) usw. Das sind kleine Schritte das geht nicht so schnell.
Aber so funktioniert es bei mir.

Was sind Eure Erfahrungen wenn es darum geht die Opferrolle hinter sich zu lassen?

LG Elladana
liebe elladana,

tolles beispiel von dir.

bei meiner arbeitsgeschichte bin ich denke ich auch "durch".

ich hatte meinem chef eine absolute wertigkeit zugestanden, sein urteil war mir sehr, sehr wichtig. ich sah mit neidcharakter auf den teil der abteilung, den er so in den himmel hob, dass für die anderen nur mehr "schatten" übrig war. ich bin ja erst seit meiner karenzrückkehr in dieser vor 5 jahren neu gegründeten abteilung und war als nachzügler natürlich sehr unter beobachtung. beanstandet wurde nicht das arbeitsmäßige, sondern dieses kritische betrachen von mir. jeder widerspruch wurde an den pranger gestellt.

es ging ja bis zum körperlichen kaputt-sein in den letzten wochen bei mir, wie beschrieben. habe lange verdrängt und dann alles an mich rangelassen. mich AUSEINANDERGESETZT. war not-wendig,

mein abteilungsleiter hat mich dann in der folge ja ans offene messer geliefert.

ich hab das gespräch mit ihm gesucht. ich wollte es wissen, hab ihn konfrontiert.

er meinte, er konnte mir sonst nichts vorwerfen, also war dies seine einzige chance:

mich an den rand eines disziplinarverfahrens zu bringen.


er hätte selber durch die gegenoffensive von uns schlaflose nächte gehabt, hatte schon ans kündigen gedacht.

erster schritt: ich konnte ins mitgefühl gehen.
es war momentan gut so.


er bereute seine offenheit anscheinend, die passte ja auch gar nicht zu seinem sich-in-der-härte-zeigen.


er versuchte mich wieder zu erniedrigen.

und sagte mir dann in der folge: diese anklage gegen mich war aus dem einen grund, weil er mich schützen wollte (!!!!!!!).

er wollte mich schützen??????????

er hat mich beim regionalleiter angeschwärzt und wollte mir ein disziplinarverfahren zuschanzen, und das sollte zu meinem schutz dienen ??????

DIESe aussage alleine hat diesen menschen für mich disqualifiziert. plötzlich ist es mir soooo egal, was er von mir hält. er kann machen, was er will, bevorzugen, WEN er will. es berührt mich nicht mehr. es tut soooo gut.
die letzten zwei wochen waren absolut anders als die zeit davor.

mit den kolleginnen, auf die ich bisher immer geschielt habe, ob dieser zuspruch, den sie da auch so uneingeschränkt bekommen, denn auch in DIESER bejubelung gerechtfértigt ist (es wurden alkoholikerinnen in den himmel gehoben, weil sie trotz der alkoholsucht so gute arbeit machen etc..... - und unsere arbeit war selbstverständlich ---- zum beispiel))), seither verstehe ich mich plötzlich auch ganz anders, die basis ist eine andere.
frei von jeder wertung.

das tut absolut gut.

so ist alles einem wandel unterworfen, und es kommt tatsächlich nur auf die eigene sichtweise drauf an!!!!

nur - bis man dorthin kommt ist es oft ein langer weg.

lg und einen schönen tag
abendsonne
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Hallo abensonne und alle anderen!
Für mich ist bedingungslos lieben, einfach nur lieben - ohne werten. Eine Liebe ohne Bedingungen ohne wenn und aber, besonders ohne aber. Den anderen nehmen so wie er ist.
z.B. Ich liebe meine Kinder bedingungslos - sie können machen was sie wollen, deswegen ziehe ich wohl Konsequenzen und schimpfe vielleicht auch Mal, aber deswegen liebe ich sie nicht weniger. Mit meinen Eltern ist es genauso - ich fand auch nicht alles gut, was sie so (mit mir) gemacht haben, aber trotzdem liebe ich sie.
abendsonne schrieb:
mit den kolleginnen, auf die ich bisher immer geschielt habe, ob dieser zuspruch, den sie da auch so uneingeschränkt bekommen, denn auch in DIESER bejubelung gerechtfértigt ist (es wurden alkoholikerinnen in den himmel gehoben, weil sie trotz der alkoholsucht so gute arbeit machen etc..... - und unsere arbeit war selbstverständlich ---- zum beispiel))), seither verstehe ich mich plötzlich auch ganz anders, die basis ist eine andere. frei von jeder wertung.
Hm, das glaube ich dir jetzt nicht.
abendsonne schrieb:
ebe christina,
ich hab dich sehr bewundert, dass du so schadlos nach diesem krassen schlüsselerlebnis den absprung geschafft hast, ja,
und als ich das vom verliebt-sein gelesen habe, hab ich mich sehr gefreut für dich,
aber man sieht, dass es dennoch viel leichter geht, wenn man jemanden hat, auf den man sich zumindest gedanklich stützen kann.
es geht dann einfach alles leichter von statten, auch wenn NEUE probleme damit verbunden sind, aber man kommt somit vom "alten" leben viel leichter weg.
und wenn diese neue beziehung ev. in brüche geht, so war sie dennoch dieses berühmte sprungbrett, das es dir leichter gemacht hat, dich vom alten zu lösen...
Habe ich was falsch verstanden? Ich hatte nicht das Gefühl, das das in Zusammenhag steht, sondern daß sie erst danach aufgekommen ist, als ChrisTinas Entscheidung schon stand. Sie war nicht der Grund oder Erleichterung für den Absprung.
ChrisTina schrieb:
(M)ein RatSchlag am späten Morgen:
Werner Ablass: Leide nicht - liebe
Danke für den Tipp.
Hab´ ihn grad erst gesehen.
abendsonne schrieb:
mit einem auto, das mehrere ursachen für sein sich-nicht-mehr-fortbewegen innehat, macht es auch keinen sinn, schleppend weiterzurumpeln, nur weil es sich irgendwie fortbewegen lässt.
ist nicht logisch. wie weit kommt man, und dann geht wieder alles von vorne los??
Genau, und was macht man in dem Fall? Entweder man besorgt sich ein neues Auto :stickout2 (aber man behält das alte ja dann auch nicht - oder?) Oder man läßt es reparieren oder repariert es selbst. Du stellst es ja auch nicht mal eine Weile in die Ecke und schaust ein paar Wochen später ob es eventuell wieder fährt.....
ich übersah:
abensonne schrieb:
ich VERHARRE nicht in der opferrolle. in der opferrolle zu verharren würde bedeuten, ich stelle das nicht funktionierende auto zu seite und jammere nur herum, dass es nicht funktioniert, schau mir aber nichts an.
ja, aber nutzt das Anschauen?? Was nützt es zu schauen, ah, da ist was nicht in Ordnung, und da müsste man auch noch etwas machen....gut du weißt es, unternimmst aber nichts...das macht es nicht besser bzw. wieder fahrtüchtig.
Je mehr Zeit vergeht, desto weniger beweglich bist du. Du gewöhnst dich daran, daß du manche Wege zu Fuß bewältigst oder mit dem Rad. Ist natürlich auch günstiger - bei den Spritpreisen. Dann schaust mal wieder ob es vielleicht von alleine wieder fährt, aber das ist nicht so. Dann fragst du deinen Nachbarn um Hilfe, der gibt dir gute Tipps, welche Teile du kaufen sollst und in welche Werkstatt du fahren sollst. Du hörst dir alles an und bedankst dich artig....aber....läßt es so wie es ist. Nach zwei Wochen bist du immer noch ohne Auto unterwegs. Jammerst noch ein wenig über die Schlepperei deiner Einkaufstüten ohne Auto. Dein Nachbar steht am Zaun und schüttelt den Kopf...
Eberesche
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

da hast du schon recht, aber wann ist man bereit, den weg nach vorne zu gehen?? in manchen "systemen" gibt es eben nicht nur einen "fehler", der angeschaut gehört, sondern eine ganze reihe in sich verstrickte "ursachen".

Wenn alles in Dir klar sagt (bis schreit)

MIR REICHTS !!!!
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Hi Eberesche,

stimmt - du hattest es richtig verstanden
Habe ich was falsch verstanden? Ich hatte nicht das Gefühl, das das in Zusammenhanng steht, sondern daß sie erst danach aufgekommen ist, als ChrisTinas Entscheidung schon stand. Sie war nicht der Grund oder Erleichterung für den Absprung.

Wir hatten Anfang Juni den letzten und endgütligen Crash - seit damals wars für beide klar, dass es keine gemeinsame Zukunft mehr gibt - ab dann bemühte ich mich nur mehr um die relative Absicherung unser beider Zukunft - meine Ent-Scheidung stand fest - dann haben wir am 29.8. "ausgemacht", dass wir uns scheiden lassen - sind seit 23.9. geschieden - am 1.10. war er ausgezogen - mit einem ersten Teil - von 13. bis 15.10. hat er seine restlichen Sachen gepackt - und am 21.10 hat er diese dann abgeholt.

Wirklich verliebt hab ich mich eigentlich erst, als ich endgültig "frei" war - allerdings wurde mir durch das nicht so wirklich erfreuliche Wiedersehen eben bewusst, dass von meiner Seite her "mehr" da sein könnte als "nur" Freundschaft - und als er dann am Tag nach dem endgültigen Auszug meines Ex anrief und die Situation klärte, wurde mir auch bewusst, was dieses "mehr" sein könnte.

Ich persönlich werde auch in Zukunft mein Leben absolut eigenständig gestalten - und leben - und wenn dieser Mann, in den ich mich verliebt habe - einige Zeit zwischendurch mit mir verbringen möchte, werde ich mich darüber freuen - wenn nicht, werde ich trotzdem glücklich und zufrieden in meinem Himmelreich sein.

Für mich ist das "Verliebt sein" wie der Zuckerguss auf meine selbst gebackene Torte - muss nicht sein - aber wenn trotzdem "mehr" passiert ist es sicher auch ganz nett - allerdings zu viel süß könnte vielleicht sogar den Appetit verderben - von daher eben nur fallweise ;-)
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Für mich ist das "Verliebt sein" wie der Zuckerguss auf meine selbst gebackene Torte - muss nicht sein - aber wenn trotzdem "mehr" passiert ist es sicher auch ganz nett - allerdings zu viel süß könnte vielleicht sogar den Appetit verderben - von daher eben nur fallweise ;-)
Hach, das hast du aber schön geschrieben...:zauberer1
Auf das der Zuckerguss nicht zu süß wird. :liebe1:
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

manche haben natürlich nicht begriffen, um was es damals ging bei dieser "schwammigen darstellung" meiner geschichte.
es sieht jemand nur das, was er sehen will.

so haben einige natürlich den eindruck gehabt, ich klage meine mutter an wegen ihrer opferrolle, in der sie sich zeigt, ich klage sie an in ihrem armen-ich-gehabe, und bin selber so.

man kann es immer sehen wie man will.

Ja - ich sehe es anders als Du.

Vielleicht ist es leichter, wenn wir in Gleichnissen reden.

Wenn Du merkst, dass Dein Auto nicht mehr fährt, möchtest Du die Ursachen suchen, das ist ok. Nur musst Du sie auch reparieren, wie Eberesche schon schrieb.

Das, was Du meiner Meinung nach machst mit dem Auto ist, eine Ursache zu suchen. Und sobald Du sie gefunden hast findest Du Gründe, warum der Wagen nicht repariert werden kann.

Und zwar nicht Gründe wie, der Ersatzteil ist nicht lieferbar - nein, denn das ließe sich ja managen - nein, Du sagst der Wagen wird erst repariert, wenn der damalige Verkäufer des Wagens die Reparatur bezahlt, denn *eigentlich* ist ja er schuld.

Du bist zwar dann in der glücklichen Lage, selbst nichts mehr dafür tun zu müssen, weil die Reparatur jetzt in den den Händen eines anderen liegt, aber Du hast die Folgen des niemals reparierten Autos zu tragen.

Verstehst Du , worum es geht?

Du findest immer Wege, Entscheidungen in die Hände von anderen zu legen, weil sie subjektiv oder objektiv ja die Ursache sind.

Und es ist auch bezeichnend, dass Du bei ChrisTina gleich darauf geschaut hast, ob sie nicht aus ihrer Ehe durch einen anderen Mann rausgefunden hatte.

Denn das wäre für Dich der nächste Autoverkäufer. Wenn dieser Dir dann ein neues Auto anbietet (mit Betonung wenn ER, also wieder nicht Deine Entscheidung), dann könntest Du den alten Wagen stehen lassen und brauchst nichts zu reparieren.

Möchtest Du wirklich, dass ein potentieller neuer Partner von Anfang an gleich die Verantwortung dafür übernehmen muss, dass Du Dich trennst, Deine Kinder vom Vater getrennt werden und so weiter? :confused4 Was würdest Du einem anderen grundsätzlich aufbürden?

Erkennst Du das Muster?

Liebe Grüße
Reinfriede
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Und es ist auch bezeichnend, dass Du bei ChrisTina gleich darauf geschaut hast, ob sie nicht aus ihrer Ehe durch einen anderen Mann rausgefunden hatte.

Noch eine persönliche Lernerfahrung aus eigener "Praxis" - die Wahrscheinlichkeit, dass eine Beziehung mit "dem Scheidungsgrund" in die Hose geht ist wesentlich höher, als dass es klappen könnte.

Ich war der Scheidungsgrund der 1. Ehe meines 2. Mannes - und mein 3. Mann war der Scheidungsgrund meiner 2. Ehe - und umgekehrt - also auch ich war der Scheidungsgrund der 2. Ehe meines 3. Mannes - und seine 2. Frau war der Scheidungsgrund seiner 1. Ehe.

Achja, und ich kenn nicht wirklich wen, der mit "dem Scheidungsgrund" glücklich wurde. Schon allein aus diesem Sachverhalt heraus hätte ich mich auf so etwas nicht mehr einlassen wollen.
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

da wurde mir mit einem schlag klar, dass es schon immer so war, dass ich schon ewig auf mich selber gestellt bin, und meine mutter von mir dennoch das letzte an energie für sie abverlangt ("liebe mich doch, schau, was ich alles mache für dich"), sie hat mir niemals stärke gezeigt, vorgelebt, MIR etwas anderes als materialien gegeben, die ich nicht wirklich brauchte,

und es hat mich hat es plötzlich gar nicht mehr gewundert, dass ich sie nicht lieben kann.
Wieso kann man einen Menschen nicht lieben, der Fehler hat oder nicht so ist, wie andere Menschen sich das wünschen? Deine Mutter hatte damals doch keine Verantwortung dafür, dass du dich als Täter fühltest, sie hat versucht sich emotionale Kraft bei dir zu holen, das ist meiner Meinung nach nicht falsch. Du hättest sie ihr verweigern können, auch gegen den Willen aller Anwesenden!
LG

Elke
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

liebe christina,

ich hab dich sehr bewundert, dass du so schadlos nach diesem krassen schlüsselerlebnis den absprung geschafft hast, ja,
und als ich das vom verliebt-sein gelesen habe, hab ich mich sehr gefreut für dich,

aber man sieht, dass es dennoch viel leichter geht, wenn man jemanden hat, auf den man sich zumindest gedanklich stützen kann.

es geht dann einfach alles leichter von statten, auch wenn NEUE probleme damit verbunden sind, aber man kommt somit vom "alten" leben viel leichter weg.

und wenn diese neue beziehung ev. in brüche geht, so war sie dennoch dieses berühmte sprungbrett, das es dir leichter gemacht hat, dich vom alten zu lösen.

wünsche dir von herzen alles alles gute für deinen neuen lebensabschnitt!!!!!

lg abendsonne

Abendsonne, jetzt hast du flugs doch wieder eine Entschuldigung gefunden, warum DU es nicht schaffst. Herrje, ich bin gegangen ohne auch nur den geringsten Halt, mit drei Kindern, sauwenig Geld und einem Ganztagsjob!
 
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Scheidungsgrund war ich nie, hab auch nie einen an Land gezogen, aber die Beziehung meines letzten Mannes war gerade mal 4 Monate zu Ende, als wir uns kennen lernten. Er hat im Grunde nahtlos an seine alte Beziehung angeknüpft. Ich war damsl 4 Jahre allein, allerdings mit den Kids.

Ich bin jetzt seit 1 Jahr und 2 Monaten getrennt und habe noch keine neue Beziehung und könnte wohl auch keine leben, wäre mir derzeit einfach zu eng!

So fallweise wie ChrisTina, ja das kann ich mir vorstellen und lieben tu ich inzwischen auch, naja aber eben den falschen :-( .
Bis auf die Tatsache, dass der Knabe es eben nicht ist, fühle ich mich sehr wohl (meistens) und arbeite an mir und den Hindernissen, die zwischen mir und einer PARTNERSCHAFT stehen, also an self made problems!

Ich sehe Vorteile im Singledasein, das gelingt Abendsonne offenbar nicht, deshalb ist es witzlos zu diskutieren, denke ich! UND ich tue es trotzdem :)
LG
Elke
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Guten Abend Ihr Lieben,

ich möchte nur sagen, wie großartig ich die Offenheit in diesem Thread finde.

Und wie sehr eure Schilderungen und Selbstreflektionen dazu beitragen, dass ich, wie von selbst, innehalte und immer wieder neue, erkenntnisreiche Aspekte meiner eigenen Situation der letzten paar Jahre erkennen kann. Das Puzzle ist fast vollständig.

Die stories aus dem realen Leben sind als Mutmacher einfach unschlagbar. Ich wünsche dir so sehr, liebe abendsonne, dass du das mit der Zeit so sehen kannst.

Irgendwann hast du mal geschrieben, dass all diese Geschichten hier dich eher davon abhalten, eine Veränderung herbeizuführen, denn es könnte für dich ja auch "so schlimm" ausgehen.

Aber wenn du genau hinschaust, siehst du auch, dass das eventuell Schlimme nicht vordergründig ist. Im Endeffekt wird eine Ordnung immer wieder hergestellt. Und damit ergibt sich auch der tiefere Sinn.

Ich glaube nicht wirklich, so wie Elke angedeutet hat, dass deine primäre Angst die vor dem Single-Leben sein könnte.

Eher denke ich, dass die Wurzel deiner Angst vor einer selbst-erwirkten Veränderung die ist, eine falsche Entscheidung zu treffen. Und deshalb triffst du lieber gar keine.

Egal was du tust, es wird IMMER ein Für und ein Wider geben, das geht jedem so. Wie jedes Gute sein Böses, jeder Schatten sein Licht hat.

Es entspricht deiner Veranlagung und deinem persönlichen Bedürfnis nach Tiefgang, den Dingen auf den Grund zu gehen. Ich bin da nicht anders. Aber alleine die veränderten Umstände und die Distanz mache ich heute (dankbar) dafür verantwortlich, dass die "Ursachenforschung" auch zu tatsächlichen Ergebnissen geführt hat. In der Situation selbst damals hatte ich den Über- und Einblick verloren.

Auch du brauchst den Abstand. Erst mal den äußeren - der innere ist dann nur eine logische Konsequenz. Die Vergangenheit ändern kannst du sowieso nicht. Die Zukunft eigentlich auch nicht ;-).
Aber die Gegenwart schon.

Du musst und wirst das auch schaffen.

Liebe Grüße,
Lucille

p.s.
Das Single-Dasein hat, wie Elke schon sagte, tatsächlich auch Vorteile :)
 
AW: .... das Leben an mir vorbei???

Ich glaube nicht wirklich, so wie Elke angedeutet hat, dass deine primäre Angst die vor dem Single-Leben sein könnte.

Eher denke ich, dass die Wurzel deiner Angst vor einer selbst-erwirkten Veränderung die ist, eine falsche Entscheidung zu treffen. Und deshalb triffst du lieber gar keine.
Liebe Lucille.
sie hat sich doch entschieden, nämlich zu bleiben. Keine Entscheidung zu treffen, das geht nicht, wir entscheiden täglich für alle unseren, und wenn noch so kleinen, Lebensbereiche!
"Lass ich es so oder ändere ich etwas?" Jeden Tag entscheide ich eine Winzigkeit zu verändern, IMMER...weil so wie der Vortag ist kein einziger andere Tag und Grund für dieses ANDERE, sind immer unsere Entscheidungen, nur dass wir uns dessen selten bewusst sind!
LG
Elke
 
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Hallo abendsonne,
ich las grad das von dir:
...
ich kenne deine schilderungen aus eigener erfahrung, ich verhalte mich ähnlich wie deine frau.
ich liebe meinen mann nicht mehr und es würde jede berührung von ihm in mir unbehagen auslösen,
nähere berührungen sogar noch viel mehr. lg abendsonne
Wie geht es dir?
AL
Eberesche
 
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